Kyūshū-Region  |  Nagasaki Daigaku Fuzoku Toshokan

Glover Zufu (Thomas Albert Glover, Kuraba Tomisaburō)
グラバー図譜

Die Sondersammlung Glover Zufu der Universitätsbibliothek der Nagasaki Daigaku enthält 32 Mappen mit mehr als 800 farbigen Bildern von rund 600 Fischarten aus den südlichen und westlichen Gewässern Japans. Die Werke dieses Fischatlasses wurden von den folgenden fünf Künstlern aus Nagasaki zwischen 1912 und 1936 gemalt: Oda Shisei (1878–1913), Hagiwara Gyosen (1873–1942), Hasegawa Sekka (ca. 1874–1937), Nakamura Saburō (1887–1922) und Inoue Juichi (1887–, Todesjahr unbekannt). Alle Vorlagen stammen von Kuraba Tomisaburō (1870–1945), dessen westlicher Name Thomas Albert Glover lautete.
Thomas Albert Glover wurde als Sohn des schottischen Händlers Thomas Blake Glover (1838–1911) und der Japanerin Kaga Maki in Nagasaki geboren. Sein Vater hatte in der Bakumatsu-Zeit 1859 in Nagasaki die Firma Glover and Company ins Leben gerufen, mit der er Gold, Silber und Meeresprodukte exportierte und Schiffe und Waffen für Anti-Shogunats-Domänen wie Satsuma (Präfektur Kagoshima) und Chōshū (Präfektur Yamaguchi) nach Japan importierte. In der Meiji-Zeit verlagerte sich das Geschäft auf Maschinen und Ausrüstungen für den Kohlebergbau und Schiffswerften.
Thomas Albert wuchs als Tomisaburō in Japan auf, besuchte japanische Schulen und studierte an der Gakushūin. Von 1890 bis 1892 studierte er schließlich auch Biologie an der Pennsylvania University. Er importierte später in der Nachfolge seines Vaters unter anderem Dampfschiffe nach Japan. Berühmt geworden ist er vor allem unter Ichthyologen wegen seines Atlasses Fishes of Southern & Western Japan oder Nihon seibu oyobi nanbu gyorui zufu, kurz Gurabā zufu oder Glover’s atlas, den die Fischereiwissenschaftliche Fakultät der Nagasaki Daigaku zwischen 1973 und 1976 in fünf Bänden publiziert hat. Er gehört in Japan neben der Fauna Japonica [Nihon dōbutsushi] von Philipp Franz von Siebold und dem Œuvre von Kurimoto Tanshū sowie von Kumada Tōshirō zu den vier großen ichthyologischen Werken Japans. Alle Bilder des Gurabā zufu enthalten in westlicher Schrift den lateinischen wissenschaftlichen Namen und in Katakana-Silbenschrift den japanischen Namen zusammen mit der Signatur des jeweiligen Künstlers. Glover ordnete alle Bildtafeln systematisch zu Fischfamilien. Das Original bewahrt die Universitätsbibliothek der Nagasaki Daigaku auf.
Die Sondersammlung Glover Zufu gelangte 1950 als Schenkung von Shibusawa Keizō (1896–1963), der diesen Teil des Nachlasses von Kuraba Tomisaburō persönlich erhalten hatte, an die Nagasaki Daigaku. Über die Internetseite der Universitätsbibliothek können die Bilder der Sammlung auch elektronisch recherchiert werden.

<http://oldphoto.lb.nagasaki-u.ac.jp/gloveratlas/>

Schlagworte:

Fischereiwirtschaft, japanische Geschichte der; Glover, Thomas Albert; Glover, Thomas Blake; Hagiwara, Gyosen; Hasegawa, Sekka; Ichthyologie; Inoue, Juichi; Japanische Geschichte der Fischereiwirtschaft; Kumada, Tōshirō; Kuraba, Tomisaburō; Kurimoto, Tanshū; Meeresbiologie; Nakamura, Saburō; Oda, Shisei; Shibusawa, Keizō Siebold, Philipp Franz von

Sachgebiete:

Fischereiwissenschaft

Bibliothek:

Nagasaki Daigaku Fuzoku Toshokan

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