Boris Souvarine Korekushon
ボリス・スヴァーリン・コレクション

Die Sondersammlung Boris Souvarine Korekushon der Universitätsbibliothek der Hokkaidō Daigaku basiert auf einem Teil der Privatbibliothek des Journalisten und marxistischen Revolutionärs Boris Souvarine (1895–1984) und umfaßt 1.023 großenteils russische sowie einige französische Broschüren der russischen revolutionären Bewegung zwischen 1880 und 1910. Dabei handelt es sich um originale Primärquellen, die in London, Genf, Sankt Petersburg und Moskau gedruckt wurden. Ein Schwerpunkt liegt auf Werken der revolutionären Bewegung aus Sankt Petersburg und Moskau zwischen 1905 und 1907.
Boris Souvarine wurde als Sohn eines Arbeiters in Kiew geboren, bald danach emigrierte die Familie nach Frankreich. Nach seiner Schulzeit ging er bei einem Konstruktionszeichner in die Lehre. Nach dem Militärdienst im Ersten Weltkrieg arbeitete er als Journalist für eine sozialistische Zeitung. Als in Moskau 1919 die Kommunistische Internationale (KI oder Komintern, auch Dritte Internationale) gegründet wurde, ernannte man ihn zum KI-Sekretär. Die französische Regierung ließ ihn 1920 festnehmen, setzte ihn im folgenden Jahr aber wieder auf freien Fuß. Souvarine gehörte zu den Mitbegründern der Kommunistischen Partei Frankreichs (KPF), wurde jedoch nach Lenins Tod als Trotzkist aus der Partei ausgeschlossen. Er zog sich aus politischen Aktivitäten zurück und arbeitete weiter als Journalist. Während des Zweiten Weltkriegs emigrierte er in die USA, 1947 kehrte er nach Frankreich zurück.
Die Sondersammlung wurde 1978/79 von der Hokkaidō Daigaku akquiriert und ist seit 1980 durch den Katalog Russian revolutionary movement literature in the Boris Souvarine collection: a catalog oder auch Boris Souvarine korekushon mokuroku: Roshia kakumei undō shiryō erschlossen. Die bibliographischen Daten können auch über die Internetseite der Universitätsbibliothek recherchiert werden. Weitere Teile der früheren Souvarine-Privatbibliothek befinden sich in der Sondersammlung Bernstein, Souvarine Bunko des Shakai Kagaku Koten Shiryō Sentā (Center for Historical Social Science Literature) der Hitotsubashi Daigaku.