Kantō-Region  |  Hitotsubashi Daigaku Shakai Kagaku Koten Shiryō Sentā

Bernstein, Souvarine Bunko (Boris Souvarine, Leon Bernstein)
ベルンシュタイン・スヴァーリン文庫

Die Sondersammlung Bernstein, Souvarine Bunko des Shakai Kagaku Koten Shiryō Sentā (Center for Historical Social Science Literature) der Hitotsubashi Daigaku basiert auf der Privatbibliothek der russischstämmigen Revolutionäre Boris Souvarine (1895–1984) und Leon Bernstein (1877–1970, Lev Borisovic Bernstein) und umfaßt rund 2.000 Titel (Bücher, Broschüren, Zeitschriften) unter besonderer Berücksichtigung der politischen Geschichte Rußlands sowie der Geschichte der sozialdemokratischen und der kommunistischen Bewegung in Europa.
Leon Bernstein gehörte schon früh zur jüdischen Arbeiterbewegung in Rußland, einem Land, in dem die bäuerliche Leibeigenschaft erst 1861 aufgehoben wurde und achtzig Prozent der Bevölkerung Bauern waren. Er wurde 1898 in Minsk Gründungsmitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAPR). Das war die zweite proletarische Organisation nach der Einsetzung des Südrussischen Arbeiterbundes im Zarenreich. Zudem konstituierte sich 1901/02 die Partei der Sozialrevolutionäre aus verschiedenen Narodniki-Organisationen. Im Jahr 1903 spaltete sich die SDAPR in einen gemäßigten sozialdemokratischen (Menschewiki) und einen revolutionären marxistischen Flügel (Bolschewiki), aus dem später die Kommunistische Partei der Sowjetunion hervorgehen sollte. Bernstein war von der russischen Polizei festgenommen worden und floh nach Paris, wo er als Journalist arbeitete. Boris Souvarine wurde als Sohn eines Arbeiters in Kiew geboren und war bereits als Kleinkind mit seinen Eltern nach Frankreich gezogen. Er wurde 1919 Sekretär der Kommunistischen Internationale (Dritte Internationale). Im Jahr 1920/21 war er von der französischen Regierung wegen umstürzlerischer politischer Aktivitäten inhaftiert. Souvarine spielte eine zentrale Rolle bei der Gründung der Kommunistischen Partei Frankreichs (KPF). Nach dem Tod Lenins wurde er als Trotzkist aus der KPF ausgeschlossen und arbeitete als Journalist.
Die Sondersammlung wurde 1980 vom niederländischen Antiquariat Dekker akquiriert und enthält sowohl Werke bolschewistischer Kommunisten sowie Publikationen sogenannter unorthodoxer linksrevolutionärer und sozialdemokratischer Strömungen, wie zum Beispiel der Menschewiki, der Narodniki und der Anarchisten. Politische Exilliteratur unter anderem aus London, Genf und Berlin ist ein wichtiger Teil der Sammlung.
Die Sondersammlung ist seit 1980 durch den Katalog The two Russian revolutions: an exceptional collection of old and rare journals, books and pamphlets mainly from the libraries of Leon Bernstein and Boris Souvarine bibliographisch erschlossen. Weitere Teile der früheren Privatbibliothek von Leon Bernstein und Boris Souvarine hält die Universitätsbibliothek der Hokkaidō Daigaku.

<http://www.lib.hit-u.ac.jp/CHSSL/collection/index.html>

 

Relatierte Sondersammlungen:
Boris Souvarine Korekushon:

Bernstein Korekushon: Leon Bernstein

Schlagworte:

Anarchismus; Bernstein, Leon; Europäische Geschichte; Exilliteratur, russische; Französische Geschichte; Französische politische Geschichte; Geschichte, europäische; Geschichte, französische; Geschichte, russische; Komintern (Dritte Internationale); Kommunismus; Lenin, Wladimir Iljitsch; Literatur, russische; Marxismus; Politische Bewegungen; Politische Geschichte, französische; Politische Geschichte, russische; Revolution, Russische; Russische Exilliteratur; Russische Geschichte; Russische Literatur; Russische politische Geschichte; Russische Revolution; Slawistik Souvarine, Boris

Sachgebiete:

Politische Geschichte

Bibliothek:

Hitotsubashi Daigaku Shakai Kagaku Koten Shiryō Sentā

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