Kantō-Region  |  Tōkyō Daigaku Sōgō Toshokan

Sanskrit Shahon (Takakusu Junjirō, Kawaguchi Ekai)
サンスクリット写本

Die Sondersammlung Sanskrit Shahon der Universitätsbibliothek (Sōgō Toshokan) der Tōkyō Daigaku basiert auf den Primärquellensammlungen von Takakusu Junjirō (1866–1945) und Kawaguchi Ekai (1866–1945) und umfaßt 518 von ursprünglich 570 buddhistischen Sanskrit-Manuskripten – ein Teil der Quellen ging beim großen Erdbeben von 1923 verloren –, die die beiden von ihren Reisen nach Tibet, Indien und Nepal zusammen mit dem Mönch Hasebe Ryūtei mit nach Japan bringen konnten.
Takakusu Junjirō stammte aus der Provinz Aki (später Präfektur Hiroshima) und studierte Indologie und Buddhismus an der Futsū Gakkō des Haupttempels (Nishi Honganji) der Jōdoshin-Schule, einer Vorgängereinrichtung der heutigen Ryūkoku Daigaku. Im Jahr 1890 ging er an die University of Oxford, wo er bei dem deutschen Orientalisten Max Müller (1823–1900) Sanskrit lernte. Danach studierte er auch in Berlin und Leipzig. Nach seiner Rückkehr lehrte Takakusu Sanskritliteratur an der Tōkyō Teikoku Daigaku und versammelte eine Reihe von Gelehrten, um buddhistische Literatur von indischen Primärquellen ins Japanische zu übersetzen. Als ein Resultat dieser Forschungen erschien zwischen 1924 und 1934 das 100bändige Taishō shinshū Daizōkyō [Taishō Tripitaka].
Kawaguchi Ekai stammte aus Sakai und studierte bei Inoue Enryō (1858–1919), dem Gründer des Tetsugakukan (später Tōyō Daigaku), der durch seinen Versuch einer philosophischen Synthese von Buddha, Konfuzius, Sokrates und Kant bekannt wurde und den Buddhismus im Licht der westlichen Philosophie neu interpretierte. Im Jahr 1890 wurde Kawaguchi ein Mönch der Zen-Schule Ōbaku. Er begab sich zweimal auf Reisen nach Tibet, Indien und Nepal und suchte vor allem buddhistische Quellen auf Sanskrit und Tibetisch. Auf seiner zweiten, mehrjährigen Reise tauschte er mit dem Pantschen-Lama komplette Sätze des Tripitaka Japonica (Daizōkyō) und des Tripitaka Tibetica aus.
Die bibliographische Erschließung erfolgte über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten. Da die Aufzeichnungen von Takakusu, die als Grundlage für einen Katalog dienen sollten, verloren gegangen waren, begannen sein Nachfolger Tsuji Naoshirō sowie Kondō Ryūkō erneut mit der Sichtung der Sanskrit-Manuskripte. Tsujis Assistent Matsunami Seiren (1903–1979) setzte diese Arbeit seit 1936 fort und vollendete die Arbeit 1944 weitgehend. Aufgrund widriger Umstände nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Matsunami, mittlerweile Professor für Sanskrit und indische Philosophie an der Kyūshū Daigaku, sein Werk Tōkyō Daigaku Toshokan shozō bonbun shahon mokuroku oder auch A catalogue of the Sanskrit manuscripts in the Tokyo University Library erst 1965 veröffentlichen. Schließlich wurden die Daten 1976 auch mikroverfilmt. Auf der Internetseite der Universitätsbibliothek können seit ein paar Jahren einige Dokumente der Sammlung als ständige Ausstellung eingesehen werden.

<http://www.lib.u-tokyo.ac.jp/tenjikai/tenjikai2001/indomokuji.html>

Schlagworte:

Buddhismus; Daizōkyō (Tripitaka); Hasebe, Ryūtei; Indische Literatur; Indologie; Inoue, Enryō; Japonica, Tripitaka; Kawaguchi, Ekai; Kondō, Ryūkō; Literatur, altindische; Literatur, indische; Matsunami, Seiren; Müller, Max; Sanskritliteratur, altindische ; Takakusu, Junjirō; Tibetica, Tripitaka; Tibetologie; Tripitaka; Tripitaka Japonica; Tripitaka Tibetica Tsuji, Naoshirō

Sachgebiete:

Philosophie Religionswissenschaft

Bibliothek:

Tōkyō Daigaku Sōgō Toshokan

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http://www.lib.u-tokyo.ac.jp/sogoto/


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