Gordon Bunko (Elizabeth Anna Gordon)
ゴルドン文庫

Die Sondersammlung Gordon Bunko der Zentralbibliothek der Waseda Daigaku basiert auf der Privatbibliothek der Orientalistin Elizabeth Anna Gordon (1851–1925) und umfaßt 1.485 westlichsprachige Bücher sowie 586 Bilderrollen und Objekte unter besonderer Berücksichtigung des Christentums und des Buddhismus sowie des Shintō. Die Sammlung enthält neben diesem theologisch und religionswissenschaftlich relevanten Schwerpunkt auch Bildungsliteratur, geschichtliche und geographische Werke.
Elizabeth Anna Gordon diente Königin Viktoria (1819–1901) als Hofdame. Später studierte sie Orientalistik, Theologie und Religionswissenschaft an der University of Oxford und bereiste China, Korea und gegen Ende der Meiji-Zeit (1868–1912) Japan. Sie wollte ihre Hypothese beweisen, daß Christentum und Buddhismus fundamentale Gemeinsamkeiten aufweisen. Als sie die Nachricht vom Verlust ihres Sohnes im Ersten Weltkrieg erreichte, kehrte sie zurück nach England. Sie kam später noch mehrfach wieder, studierte vornehmlich in Kyōto den Buddhismus der Shingon-Schule und bestieg den Berg Kōya im Nordosten der Präfektur Wakayama. Der Indologe und Buddhologe Takakusu Junjirō (1866–1945) übersetzte einen Aufsatz von Gordon über den Nestorianismus und Kūkai (774–835, auch Kōbō Daishi), der 1912 unter dem Titel Kōbō Daishi to Keikyō als Sonderdruck erschien.
Die Werke und Objekte der Sondersammlung gelangten in mehreren Tranchen seit 1908 nach Japan. Die Bücher, Bilderrollen und Objekte der Gordon-Sammlung sind seit 1940 durch den Katalog Waseda Daigaku Toshokan Wa-Kan tosho bunrui mokuroku 3: shūkyō no bu (fu Gorudon bunko) bibliographisch erschlossen. Die religiöse Universität Kōyasan Daigaku hält eine gleichlautende Sammlung mit einem inhaltlichen Schwerpunkt auf dem Nestorianismus (japanisch Keikyō).