Kantō-Region  |  Hōsei Daigaku Ōhara Shakai Mondai Kenkyūjo

Kyōchōkai Bunko
協調会文庫

Die Sondersammlung Kyōchōkai Bunko des Ōhara-Forschungsinstituts für soziale Probleme (Ōhara Shakai Mondai Kenkyūjo) der Hōsei Daigaku basiert auf der Bibliothek der regierungs- und unternehmernahen Organisation Kyōchōkai und umfaßt 23.500 japanische Bücher, 8.600 westlichsprachige Bücher, 6.600 westlichsprachige Broschüren und 700 japanische und westlichsprachige Zeitschriften unter besonderer Berücksichtigung des Gegensatzes von Kapital und Arbeit.
Die Kyōchōkai wurde 1919 während der Amtszeit von Premierminister Hara Takeshi (1856–1921) gemeinschaftlich von Staat und Unternehmern als privatrechtliche und gemeinnützige Organisation zur Beratung der japanischen Regierung in sozialpolitischen und arbeitsrechtlichen Fragen gegründet. Sie wurde auf Vorschlag von Innenminister Tokonami Takejirō (1866–1935) und in Kooperation mit dem Unternehmer Shibusawa Eiichi (1840–1931) organisiert. Ihr erster Vorsitzender wurde der Politiker Tokugawa Iesato (1863–1940). In der Kyōchōkai saß kein Gewerkschaftsvertreter. Auch und gerade der Mitgliedsantrag des Gründers des Arbeiterbildungsvereins Yūaikai – von 1912 bis 1919 mit rund 30.000 Mitgliedern die erste große japanische Arbeiterorganisation –, der gemäßigte, christliche Arbeiterführer Suzuki Bunji (1885–1946), wurde von der Kyōchōkai abgelehnt.
Die Kyōchōkai führte Feldforschung und statistische Untersuchungen durch und nahm durch Berichte, Seminare sowie offizielle und informelle Beratungen Einfluß auf die japanische Sozialpolitik, das Arbeitsrecht und die Beziehungen zwischen Kapital und Arbeit. Bei Friktionen konnte die Kyōchōkai auf Regierungsseite auch vermittelnd aktiv werden. Die Kyōchōkai unterhielt eine eigene Bibliothek und gab die Monatszeitschrift Rōdō Seisaku Jihō und das Jahrbuch Rōdō Nenkan heraus. Während des Japanisch-Chinesischen Krieges half sie unter dem Dach der Bewegung des vaterländischen Arbeitsdienstes (Sangyō Hōkoku Undō) bei der Mobilisierung des Faktors Arbeit für die Rüstungsproduktion. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kyōchōkai auf Initiative des General Headquarters/Supreme Commander for the Allied Powers (GHQ/SCAP) aufgelöst. Ein Teil der Funktionen der früheren Kyōchōkai ging auf die Chūō Rōdō Gakuen über, die 1951 mit der Hōsei Daigaku verschmolz und dabei rund 50.000 Bände mitbrachte.
Der japanischsprachige Teil der Sondersammlung Kyōchōkai Bunko enthält viele Amtsdruckschriften, Untersuchungsberichte und Forschungsmaterialien aus regierungsamtlicher Sicht und ist seit 1977 durch den Katalog Kyōchōkai bunko mokuroku (washo no bu) bibliographisch erschlossen.

<http://oohara.mt.tama.hosei.ac.jp/own/index.html>

Schlagworte:

Arbeiterbewegung; Chūō Rōdō Gakuen; Gewerkschaften; Hara, Takashi; Kapitalismus; Kyōchōkai; Sangyō Hōkoku Undō; Shibusawa, Eiichi; Sozialpolitik; Suzuki, Bunji; Tokonami, Takejirō Tokugawa, Iesato

Sachgebiete:

Politikwissenschaft; Politische Geschichte; Sozialgeschichte Wirtschaftsgeschichte

Bibliothek:

Hōsei Daigaku Ōhara Shakai Mondai Kenkyūjo

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