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Koga-ke Monjo
久我家文書

Die Sondersammlung Koga-ke Monjo der Universitätsbibliothek der Kokugakuin Daigaku basiert auf der Privatbibliothek der Familie Koga und umfaßt rund 2.800 Dokumente vom Ende der Heian-Zeit (794–1192) bis zur Meiji-Zeit (1868–1912). Davon besitzen 2.461 Dokumente den offiziellen Status eines „wichtigen Kulturschatzes“ (jūyō bunkazai). Darunter befinden sich mittelalterliche Quellen zum familiären Landbesitz, frühneuzeitliche Quellen zu Riten und Zeremonien, Kunst und Literatur sowie moderne Quellen zu den Aktivitäten von Koga Tatemichi (1815–1903) und Koga Michitsune (1841–1925). Letzterer wurde 1884 zum Marquis ernannt, 1890 ein Mitglied des Adelshauses und 1896 Gouverneur der Hauptstadtpräfektur Tōkyō. Koga Tatemichi war Vizepräsident des 1882 gegründeten Kōten Kōkyūjo, einer Forschungs- und Lehranstalt für die Dogmen der Nationalen Schule (Kokugaku) und der monarchistisch orientierten Landesgeschichte. Die Einrichtung wurde einige Jahre später in Kokugakuin umbenannt und erhielt 1920 den Status einer Universität zuerkannt.
Die Familie Koga besaß bis zum Ende der Edo-Zeit (1600–1868) den zweithöchsten Rang innerhalb des japanischen Hofadels (seiga-ke), stammte direkt von Murakami Genji ab und galt als Nachkommenschaft von Murakami Tennō (926–967). Als Urahn der Familie Koga im engeren Sinne gilt Minamoto Masazane (1059–1127). Die Familie diente das Mittelalter hindurch der Tennō-Familie. Während der Edo-Zeit verfügte die Familie Koga über ein jährliches Reiseinkommen von 700 koku (1 koku = ca. 180 Liter) und brachte eine Reihe von Künstlern, Shushigaku- und Rangaku-Gelehrten hervor.
Einen Teil der Privatbibliothek hatte die Familie Koga Orikuchi Shinobu (1887–1953; Pseudonym Shaku Chōkū) geschenkt, der selbst Absolvent und Ordinarius an der Kokugakuin Daigaku war. Diese Quellen ließen die Hinterbliebenen von Orikuchi 1954 der Kokugakuin Daigaku zukommen. In dem Periodikum Kokugakuin Zasshi wurden zwischen Mai 1957 und Februar 1968 in 89 Folgen 912 mittelalterliche Quellen der Sondersammlung Koga-ke Monjo reproduziert und veröffentlicht. Darüber hinaus erschienen zwischen 1982 und 1987 insgesamt 2.249 Dokumente in dem vierbändigen Werk Koga-ke monjo. Die Sondersammlung ist seit 1988 durch den Katalog Kokugakuin Daigaku Toshokan shozō Koga-ke monjo mokuroku bibliographisch erschlossen. Ein Teil der Dokumente kann als eingescanntes Bild über die Internetseite der Universitätsbibliothek frei recherchiert und im Volltext eingesehen werden.

<http://www.kokugakuin.ac.jp/lib/lib/htm/tokuchou/l-rarebook.html>

Schlagworte:

Azuchi-Momoyama-Zeit; Edo-Zeit; Familiengeschichte; Frühneuzeitliche Geschichte, japanische; Geschichte, frühneuzeitliche japanische; Geschichte, japanische; Geschichte, mittelalterliche japanische; Geschichte, moderne japanische; Heian-Zeit; Hofadel; Japanische frühneuzeitliche Geschichte; Japanische Geschichte; Japanische mittelalterliche Geschichte; Japanische moderne Geschichte; Kamakura-Zeit; Koga, Michitsune; Koga, Tatemichi; Koga-Familie (Kuge); Meiji-Zeit; Minamoto, Masazane; Mittelalterliche Geschichte, japanische; Moderne japanische Geschichte; Murakami Tennō; Muromachi-Zeit; Nanbokuchō-Zeit; Orikuchi, Shinobu; Riten und Zeremonien; Sengoku-Zeit; Shaku Chōkū Zeremonien

Sachgebiete:

Geschichtswissenschaft

Bibliothek:

Kokugakuin Daigaku Toshokan

4-10-28 Higashi
Shibuya-ku
150-8440 Tōkyō-to
Tel.: 03-5466-0159
Fax.: 03-5485-0915

http://www.kokugakuin.ac.jp/lib/lib/htm/l-home.html


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