Kantō-Region  |  Hitotsubashi Daigaku Shakai Kagaku Koten Shiryō Sentā

Sōda Bunko (Sōda Kiichirō)
左右田文庫

Die Sondersammlung Sōda Bunko des Shakai Kagaku Koten Shiryō Sentā (Center for Historical Social Science Literature) der Hitotsubashi Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Begründers der japanischen Wirtschaftsphilosophie Sōda Kiichirō (1881–1927) und umfaßt rund 8.000 westlichsprachige Werke unter besonderer Berücksichtigung deutscher Philosophie. Die Sammlung deckt ein breites Spektrum der westlichen Philosophie der Antike, des Mittelalters und der Neuzeit ab. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Philosophie der Gegenwart, wozu auch die Geschichte der Philosophie, Logik, Ethik, Ästhetik, Psychologie, Geschichts-, Rechts- und Religionsphilosophie gehören. Die Sammlung enthält zahlreiche Rara und Erstausgaben, darunter Werke von Immanuel Kant (1724–1804), Christian Freiherr von Wolff (1679–1754), Jacob Friedrich Fries (1773–1843) und Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716). Sōda konnte in seine eigene Sammlung die Privatbibliothek des Philosophen Hans Vaihinger (1852–1933) aufnehmen, der als Begründer der Philosophie des Als-ob (Fiktionalismus) bekannt wurde. Die ursprüngliche Sōda-Sammlung verbrannte während des großen Erdbebens von 1923, das heißt die Werke der Sōda Bunko wurden danach akquiriert.
Sōda Kiichirō stammte aus Yokohama und studierte bis 1904 bei Fukuda Tokuzō (1874–1930) an der Tōkyō Kōtō Shōgyō Gakkō, einer Vorgängereinrichtung der Hitotsubashi Daigaku. Danach ging er an die University of Cambridge nach England und wechselte 1905 an die Universität Freiburg zu Heinrich Rickert (1863–1936), einem der Begründer der südwestdeutschen (badischen) Schule des Neukantianismus. Sōda erforschte die Grundlagen der ökonomischen Erkenntnislehre vom Standpunkt der Wertphilosophie (kachi tetsugaku). Im Jahr 1909 wurde er mit der Studie Geld und Wert: eine logische Studie in Tübingen promoviert. Zwei Jahre später publizierte er sein Buch Die logische Natur der Wirtschaftsgesetze, studierte 1912/13 in Paris und kehrte schließlich nach Japan zurück, wo er an seiner Alma mater Wirtschaftsphilosophie lehrte. Später unterrichtete er auch an der Kyōto Teikoku Daigaku. Zu seinen Hauptwerken zählen Keizai tetsugaku no shomondai [Probleme der Wirtschaftsphilosophie; 1917] und Bunka kachi to kyokugen gainen [Kulturwert und Grenzbegriffe; 1922]. Nach dem Tod seines Vaters wurde Sōda Kiichirō 1915 Präsident der Sōda-Bank. Darüber hinaus leitete er in Yokohama das Forschungsinstitut für soziale Probleme (Yokohama Shakai Mondai Kenkyūjo) und war Mitglied des liberalen Bildungsvereins Reimeikai.
Die Sondersammlung ist seit 1942 durch den Katalog Sōda bunko mokuroku bibliographisch erschlossen.

<http://www.lib.hit-u.ac.jp/CHSSL/collection/index.html>

Schlagworte:

Deutsche Philosophie; Erkenntnislehre, ökonomische; Ethik; Fries, Jacob Friedrich; Fukuda, Tokuzō; Geschichtsphilosophie; Kant, Immanuel; Leibniz, Gottfried Wilhelm; Meiji-Zeit; Philosophie, deutsche; Philosophie, westliche; Philosophiegeschichte; Rickert, Heinrich; Sōda, Kiichirō; Taishō-Zeit; Vaihinger, Hans; Wertphilosophie; Westliche Philosophie; Wirtschaftsphilosophie Wolff, Christian

Sachgebiete:

Philosophie Wirtschaftsgeschichte

Bibliothek:

Hitotsubashi Daigaku Shakai Kagaku Koten Shiryō Sentā

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