Kinki-Region  |  Dōshisha Daigaku Sōgō Jōhō Sentā

Ukita Bunko (Ukita Kazutami)
浮田文庫

Die Sondersammlung Ukita Bunko der Dōshisha Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Politologen Ukita Kazutami (1859–1946) und umfaßt ein japanisches Buch sowie 416 westlichsprachige Bücher unter besonderer Berücksichtigung europäischer politischer Geschichte und politischer Biographien.
Ukita Kazutami wurde als Sohn eines Samurai aus Kumamoto in der Provinz Higo (heute Präfektur Kumamoto) geboren und studierte Englisch und westliche Wissenschaften an der Kumamoto Yōgakkō. An dieser 1871 gegründeten Domäneschule unterrichteten westliche Lehrer ausschließlich auf Englisch. Unter dem Einfluß des Amerikaners Leroy Lansing Janes (1838–1909) konvertierten mehr als drei Dutzend Studenten innerhalb von fünf Jahren zum Christentum, so auch Ukita. Konservative Kräfte zwangen die Kumamoto Yōgakkō jedoch 1876 zur Auflösung, weshalb viele Studenten an die neugegründete Dōshisha Eigakkō, eine christlich orientierte Vorgängereinrichtung der Dōshisha Daigaku, nach Kyōto wechselten. Ukita machte 1879 dort seinen Abschluß. Damals stand er der Zeitschrift Rikugō Zasshi nahe, die einen christlichen Sozialismus (kirisutokyō shakaishugi) befürwortete. Von 1886 bis 1897 lehrte Ukita an der Tōkyō Senmon Gakkō (später Waseda Daigaku), wo er 1897 ordentlicher Professor wurde und bis 1941 westliche politische Geschichte sowie Politikwissenschaft unterrichtete. Ukita übte Gesellschaftkritik von einem liberalen christlichen Standpunkt aus und wirkte von 1907 bis 1917 als Chefredakteur der Zeitschrift Taiyō [Die Sonne]. Zeitweilig forschte Ukita an der Yale University. In der Taishō-Zeit war er ein starker öffentlicher Befürworter einer liberalen, konstitutionellen Demokratie und kritisierte wiederholt den Wirtschaftsimperialismus (keizai teikokushugi) des japanischen politischen Systems (uchi ni rikkenshugi, soto ni teikokushugi). In der japanischen Politologie gilt Ukita als Pionier einer demokratischen Idealen verpflichteten Wissenschaft und beeinflußte in diesem Zusammenhang unter anderem Yoshino Sakuzō (1878–1933). Zu Ukitas Hauptwerken zählen das Rinriteki teikokushugi [Ethischer Imperialismus; 1909] und Nichi-Bei hisen ron [Thesen für eine Absage an einen japanisch-amerikanischen Krieg; 1925].
Die Sondersammlung ist nicht bibliographisch erschlossen.

<http://www.doshisha.ac.jp/gakujo/library/index.html>

Schlagworte:

Biographien; Janes, Leroy Lansing; Meiji-Zeit; Politische Geschichte, westliche; Shōwa-Zeit; Taishō-Demokratie; Taishō-Zeit; Ukita, Kazutami; Westliche politische Geschichte Yoshino, Sakuzō

Sachgebiete:

Politische Geschichte

Bibliothek:

Dōshisha Daigaku Sōgō Jōhō Sentā

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