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Habara Bunko (Habara Yūkichi)
羽原文庫

Die Sondersammlung Habara Bunko der Universitätsbibliothek der Tōkyō Kaiyō Daigaku (Tokyo University of Marine Science and Technology) basiert auf der Privatbibliothek von Habara Yūkichi (1882–1969) und umfaßt 2.838 japanische sowie 14 westlichsprachige Werke unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte der japanischen Fischereiwirtschaft vom Beginn der Edo-Zeit (1600–1868) bis zur Meiji- (1868–1912) und Taishō-Zeit (1912–1926). Ein Schwerpunkt der Habara-Sammlung liegt auf der Edo-Zeit, in der sich im Vergleich zu früheren Epochen eine systematischere und organisiertere Fischereiwirtschaft zu etablieren begann. Das gilt für auch für die Küstenfischerei, aber vor allem für die Binnenfischerei. Zahlreiche Primärquellen zur Edo-Zeit stammen aus japanischen Fischereidörfern in den unterschiedlichsten Regionen. Ein weiterer Schwerpunkt der Habara-Sammlung liegt auf Werken zur Fischereiwirtschaft der Meiji- und der Taishō-Zeit und besteht großenteils aus anderenorts nicht mehr vorhandenen wissenschaftlichen Untersuchungen, Amtsdruckschriften und sonstigen Berichten.
Habara Yūkichi stammte aus Kujūmachi in der Präfektur Ōita und studierte bis 1909 Zoologie an der Tōkyō Teikoku Daigaku. Nach seinem Studium arbeitete er als Ingenieur für die fischereiwissenschaftliche Versuchsanstalt Otaru auf Hokkaidō und das Kaiserliche Fischereiinstitut (Suisan Kōshūjo). Das Suisan Kōshūjo war 1888 als relativ kleine und private Einrichtung unter dem Namen Suisan Denshūjo gegründet worden. Im Jahr 1897 wurde es in Suisan Kōshūjo umbenannt und dem Ministerium für Landwirtschaft und Handel (Nōshōmushō; seit 1925 Nōrinshō) unterstellt. Später entwickelte sich aus dem Suisan Kōshūjo die Fischereiuniversität Tōkyō (seit 1949 Tōkyō Suisan Daigaku, seit 2003 Tōkyō Kaiyō Daigaku). Habara war in das Suisan Kōshūjo zu einer Zeit eingetreten, als das Nōshōmushō den Fischfang, die Fischzucht und die Fischverarbeitung in nationalem Maßstab zu modernisieren begann und auf eine wissenschaftliche Grundlage stellen wollte, und gilt als Begründer des Faches Fischereiökonomie (suisan keizaigaku) in Japan. Er lehrte bis 1942 in der Vorgängereinrichtung der Tōkyō Suisan Daigaku (seit 2003 Tōkyō Kaiyō Daigaku) und wechselte danach an die Keiō Gijuku Daigaku. Theoretisch-methodologisch war Habara von der jüngeren deutschen historischen Schule der Nationalökonomie (Doitsu shinrekishi gakuha) beeinflußt. In seiner Spätphase erforschte er vor allem den Entwicklungsprozeß der japanischen Fischereiwirtschaft seit der Frühmoderne. Zu seinen Hauptwerken zählt das bei Iwanami Shoten erschienene vierbändige Nihon gyogyō keizaishi [Wirtschaftsgeschichte des japanischen Fischereiwesens; 1952–1955]. Mit dem Ende des Forschungs- und Drucklegungsprozesses übertrug er die für sein Werk benutzten Quellen auf die Tōkyō Suisan Daigaku und setzte sich in Kamakura zur Ruhe.
Die Sondersammlung ist seit 1977 durch den Katalog Habara bunko shiryō mokuroku bibliographisch erschlossen.

<http://lib.s.kaiyodai.ac.jp/library/collection/bunko.html>

Schlagworte:

Fischereiökonomie; Fischereiwirtschaft, japanische Geschichte der; Habara, Yūkichi; Ichthyologie; Japanische Geschichte der Fischereiwirtschaft; Japanische Wirtschaftsgeschichte; Japanische Zoologie; Meeresbiologie; Wirtschaftsgeschichte, japanische Zoologie, japanische

Sachgebiete:

Fischereiwissenschaft; Wirtschaftsgeschichte Zoologie

Bibliothek:

Tōkyō Kaiyō Daigaku Fuzoku Toshokan

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