Sōkōdō Bunko (Nagasawa Kikuya)
雙紅堂文庫

Die Sondersammlung Sōkōdō Bunko der Bibliothek des Tōyō Bunka Kenkyūjo (The Institute of Oriental Culture) der Tōkyō Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des japanischen Sinologen, Literaturhistorikers und Bibliographen Nagasawa Kikuya (1902–1980) und umfaßt 3.200 chinesische Dramen und Romane der Ming- (1368–1644) und Qing-Zeit (1644–1912).
Nagasawa Kikuya stammte aus Odawara in der Präfektur Kanagawa und studierte bis 1926 an der Tōkyō Teikoku Daigaku chinesische Literatur, sino-japanische Bücherkunde (Wa-Kan toshogaku) sowie Bibliographie (shoshigaku). Danach lehrte er bis 1940 an der Daiichi Kōtō Gakkō und von 1940 bis 1970 an der Hōsei Daigaku, zunächst als Dozent, später als ordentlicher Professor. Von der chinesischen Literaturgeschichte kommend, gehörte er zu den institutionellen Begründern der Buchwissenschaft (Bibliographie) in Japan. Im Jahr 1932 war er an der Gründung der Nihon Shoshi Gakkai beteiligt und gab die Zeitschrift Shoshigaku [Bücherkunde] mit heraus. Nagasawa hat im Laufe der Zeit eine Reihe von wissenschaftlich relevanten Sammlungen bibliographisch erschlossen, darunter die Seikadō Bunko und die Naikaku Bunko. Darüber hinaus hat er mehrere Generationen von japanischen Bibliographen und Bibliothekaren ausgebildet. Als klassisch ausgebildeter Sinologe verfaßte er zudem die im Verlag Sanseidō erschienenen chinesisch-japanischen Wörterbücher Shinsen Kan-Wa jiten und Meikai Kan-Wa jiten.
Die Sondersammlung ist seit 1961 durch den Katalog Sōkōdō bunko bunrui mokuroku bibliographisch erschlossen. Die bibliographischen Daten können auch über den OPAC für chinesische Werke (Tōyō Bunka Kenkyūjo shozō kanseki mokuroku dētabēsu) des Tōyō Bunka Kenkyūjo mit dem Kanji-Suchbegriff Sōkōdō recherchiert werden.