Tanaka Jirō Bunko
田中二郎文庫

Die Sondersammlung Tanaka Jirō Bunko der Universitätsbibliothek (Sōgō Toshokan) der Tōkyō Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Rechtswissenschaftlers Tanaka Jirō (1906–1982) und umfaßt 2.478 westlichsprachige Werke unter besonderer Berücksichtigung des deutschen Verwaltungsrechts.
Tanaka Jirō stammte aus Takasago in der Präfektur Hyōgo und studierte Rechtswissenschaft an der Tōkyō Teikoku Daigaku bei Minobe Tatsukichi (1873–1948), der als demokratischer Konstitutionalist und Verteidiger bürgerlicher Rechte galt und dessen „Der Kaiser ist ein Staatsorgan"-These (Tennō kikansetsu) in den 1930er Jahren als subversiv und majestätsbeleidigend abgestraft wurde. Tanaka wurde Nachfolger der Minobe-Verwaltungsrechtslehre (Minobe gyōseihōgaku), wirkte zwischen 1941 und 1964 als ordentlicher Professor an der Tōkyō (Teikoku) Daigaku und fungierte danach bis 1973 als Richter am Obersten Gerichtshof (Saikō Saibansho). Er galt wie sein Lehrer Minobe als „Taube“ (hato ha) und propagierte einen liberalen japanischen Rechtsstaat. In den 1950er Jahren veröffentlichte er seine Untersuchungsresultate zur Demokratisierung und Dezentralisierung der Verwaltung (Gyōseihō sōron) und übte durch seine Mitarbeit in beratenden Gremien der japanischen Regierung, wie zum Beispiel dem Chihō Zaimu Kaikei Seido Chōsakai, indirekt politischen Einfluß auf die lokale Finanzverwaltung aus.
Bibliographische Daten zur Sondersammlung können mit dem japanischen Suchbegriff Tanaka Jirō Bunko über den OPAC der Universitätsbibliothek recherchiert werden.