Kōmoto Bunko (Kōmoto Jūjirō, Julius Hirschberg)
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Die Sondersammlung Kōmoto Bunko der Universitätsbibliothek (Sōgō Toshokan) der Tōkyō Daigaku basiert auf demjenigen Teil der Privatbibliothek von Kōmoto Jūjirō (1859–1938), den dieser dem deutschen Ophthalmologen und Medizinhistoriker Julius Hirschberg (1843–1925) nach dem Ersten Weltkrieg abgekauft hat und umfaßt rund 15.700 westlichsprachige Werke unter besonderer Berücksichtigung der Augenheilkunde und der Optik. Die Sammlung ist medizingeschichtlich relevant und enthält zahlreiche Rara zur Geschichte und Vorgeschichte des Faches.
Der frühere Eigentümer der Sammlung, Julius Hirschberg, stammte aus Potsdam, studierte Medizin an der Universität Berlin und wurde Assistent bei dem Augenarzt Albrecht von Graefe (1828–1870). Er wurde 1864 promoviert, ließ sich zwei Jahre danach als Augenarzt in Berlin nieder und baute seine Praxis nach und nach zu einer privaten Augenheilanstalt und Poliklinik aus. Im Jahr 1870 habilitiert, wurde er 1879 außerordentlicher Professor, 1895 Geheimer Medizinalrat und 1900 ordentlicher Honorarprofessor. Hirschberg gründete 1877 das Zentralblatt für Augenheilkunde, das er mehr als vier Jahrzehnte lang herausgab. Zu seinen Hauptwerken zählt das neunbändige Handbuch der gesamten Augenheilkunde (1899–1918, 9 Bde.). Hirschberg erforschte auch die Geschichte des Faches.
Kōmoto Jūjirō stammte aus Toyooka in der Provinz Harima (heute Präfektur Hyōgo) und studierte zunächst an der Domäneakademie Keikodō. Mit 13 Jahren ging er nach Tōkyō, lernte Deutsch und studierte Medizin an der Tōkyō Teikoku Daigaku. Im Jahr 1885 wurde Kōmoto zum Medizinstudium nach Deutschland geschickt. Nach seiner Rückkehr 1889 wurde er auf den ersten japanischen ophthalmologischen Lehrstuhl berufen, auf dem er 33 Jahre lang wirkte. Kōmoto gründete 1897 nach deutschem Vorbild die Nihon Ganka Gakkai (Japanese Ophthalmological Society) und gab die Fachzeitschrift Nihon Ganka Gakkai Zasshi heraus.
Die Sondersammlung ist seit 1936 durch den Katalog Kōmoto bunko mokuroku: kyū Hirushuberugu zōsho bibliographisch erschlossen.