Kantō-Region  |  Tōkyō Daigaku Hōgakubu Toshoshitsu

Onozuka Bunko (Onozuka Kiheiji)
小野塚文庫

Die Sondersammlung Onozuka Bunko der Rechtswissenschaftlichen Fakultät (Hōgakubu Toshoshitsu) der Tōkyō Daigaku basiert auf der Privatbibliothek von Onozuka Kiheiji (1871–1944) und umfaßt rund 3.000 japanische und etwa 2.700 westlichsprachige Bücher aus dem Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften unter besonderer Berücksichtigung der Politologie und der politischen Geschichte.
Onozuka Kiheiji stammte aus Nagaoka in der Provinz Echigo (später Präfektur Niigata). Er studierte bis 1895 an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Teikoku Daigaku (später Tōkyō Teikoku Daigaku) Staats- und Politikwissenschaft und wurde ein Pionier der modernen japanischen Politologie. Von 1897 bis 1901 bereiste er forschungshalber Deutschland und Frankreich und wurde nach seiner Rückkehr an die Tōkyō Teikoku Daigaku auf die erste Professur für Politikwissenschaft in Japan berufen. Im Jahr 1903 veröffentlichte Onozuka sein zweibändiges Hauptwerk Seijigaku taikō [Abriß der Politikwissenschaft] und legte damit den Grundstein für eine systematische Entwicklung dieser Disziplin in Japan.
Im selben Jahr wurde Onozuka als jüngster von sieben Gelehrten in den sogenannten Sieben-Professoren-Fall (shichihakase kenpaku jiken) verwickelt. Tomii Masaaki, Tomizu Hirondo und andere forderten den damaligen japanischen Premierminister General Katsura Tarō (1848–1913) mehr als ein halbes Jahr vor dem Beginn des Russisch-Japanischen Krieges (1904/05) in der Tageszeitung Tōkyō Nichinichi Shimbun öffentlich auf (shishihakase ikensho), Rußland unverzüglich den Krieg zu erklären. Nach dem Ende des Russisch-Japanischen Krieges entließ das Bildungsministerium Tomizu wegen fortgesetzter öffentlicher Kritik an den von japanischer Seite ausgehandelten Bedingungen des Friedens von Portsmouth (Tomizu jiken). Onozuka wurde 1918 Dekan der Juristischen Fakultät, übte von 1928 bis 1934 das Amt des Universitätspräsidenten aus und wurde als Spezialist für europäischen Konstitutionalismus auch ins Adelshaus (Kizokuin) berufen.
Die Sondersammlung gelangte nach dem großen Erdbeben von 1923 als Schenkung an die Tōkyō Teikoku Daigaku und ist durch den Katalog Onozuka-shi kizō tosho mokuroku bibliographisch erschlossen.

<http://www.lib.u-tokyo.ac.jp/koho/guide/collection.html>

Schlagworte:

Geschichte, japanische; Geschichte, moderne japanische; Japanisch-russische Beziehungen; Japanische Geschichte; Japanische moderne Geschichte; Japanische politische Geschichte; Meiji-Zeit; Moderne japanische Geschichte; Onozuka, Kiheiji; Politische Bewegungen; Politische Geschichte, japanische; Russisch-japanische Beziehungen; Taishō-Zeit; Takahashi, Sakue; Tomii, Masaakira Tomizu, Hirondo

Sachgebiete:

Politikwissenschaft Politische Geschichte

Bibliothek:

Tōkyō Daigaku Hōgakubu Toshoshitsu

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