Kantō-Region  |  Keiō Gijuku Daigaku Mita Media Sentā

Hoshi Bunko (Hoshi Tōru)
星文庫

Die Sondersammlung Hoshi Bunko der Keiō Gijuku Daigaku (Mita Media Sentā) basiert auf der Privatbibliothek des Juristen und Politikers Hoshi Tōru (1850–1901) und umfaßt 5.893 japanische und chinesische Bücher aus der Edo- (1600–1868) und der Meiji-Zeit (1868–1912) sowie 4.817 westlichsprachige Bücher des 19. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung der Bereiche Politik, Wirtschaft und Recht.
Hoshi Tōru wurde in Edo geboren und studierte unter ungünstigen äußeren Bedingungen Englisch in Yokohama. Er avancierte 1874 als Englischlehrer des Bereichsleiters für die Grundsteuerreform im Finanzministerium und späteren Außenministers Mutsu Munemitsu (1844–1897) zum Leiter der Zollbehörde in Yokohama. Im gleichen Jahr entsandte die Regierung ihn zum Jurastudium nach England. Hoshi war der erste Japaner in England, der beim obersten Gericht als Anwalt (barrister-at-law) zugelassen wurde. Nach seiner Rückkehr 1877 arbeitete Hoshi als Anwalt (daigennin) für das japanische Justizministerium. Im Jahr 1882 trat er in die Jiyūtō [Liberale Partei] ein und kritisierte in der Jiyū Shimbun die Politik der Meiji-Oligarchen. Im Jahr 1884 gründete er die Zeitung Jiyū no Tomoshibi. Wegen seiner Kritik an der Regierungspolitik war Hoshi zweimal inhaftiert. Er spielte eine zentrale Rolle in der 1886/87 entstandenen „Bewegung für eine Denkschrift über drei wichtige Dinge“ (sandai jiken kenpaku undō), die von Vertretern der Bewegung für Freiheit und Bürgerrechte (jiyū minken undō) getragen und von der Bewegung für eine Union zur Vorbereitung politischer Parteien auf ein parlamentarisches Parteiensystem (dōdai danketsu undō) fortgeführt wurde. Anlaß war das Bekanntwerden eines Vorschlages von Außenminister Inoue Kaoru (1835–1915) zur Revision der ungleichen Verträge mit den Westmächten, der als ungewöhnlich fremdenfreundlich gebrandmarkt wurde. Im September 1887 organisierte Hoshi eine Massenkundgebung in Tōkyō, auf der die Revision der ungleichen Verträge, niedrigere Steuern für Grundeigentümer und Meinungs- und Pressefreiheit gefordert wurden. Im Dezember verbot die Regierung dieser politischen Bewegung (Hoan jōrei) zu agitieren und verbannte 570 Personen aus Tōkyō. Im Jahr 1889 bereiste Hoshi Europa und Nordamerika. Nach seiner Rückkehr wurde er Mitglied der Rikken Jiyūtō. Im Jahr 1892 wurde er ins Unterhaus gewählt und übernahm dort das Amt des Vorsitzenden, verlor seine Position jedoch schon 1893 durch einen Mißtrauensantrag und engagierte sich danach für eine Reorganisation der Jiyūtō. Zwischen 1896 und 1898 war Hoshi Botschafter Japans in den USA. Im Jahr 1900 wurde Hoshi Minister für Post- und Telegraphenwesen im vierten Kabinett von Itō Hirobumi (1841–1909) und gleichzeitig Abgeordneter der Stadtverordnetenversammlung Tōkyō, mußte sein Ministeramt im Dezember desselben Jahres aber wegen des Verdachts der Korruption niederlegen. Im Januar 1901 ernannte man ihn zum Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung. Im Juni desselben Jahres fiel er einem politischen Attentat durch Iba Sōtarō (1851–1903) zum Opfer.
Die japanischen und die chinesischen Werke der Sondersammung sind durch den Katalog Hoshi bunko Wa-Kan sho mokuroku bibliographisch erschlossen.

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Schlagworte:

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Sachgebiete:

Politische Geschichte Rechtswissenschaft

Bibliothek:

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