Hōjō Bunko (Hōjō Tokiyuki)
北条文庫

Die Sondersammlung Hōjō Bunko der Kanazawa Daigaku basiert auf einem Teil der Privatbibliothek von Hōjō Tokiyuki (1858–1929) und umfaßt 1.729 japanische Werke unter besonderer Berücksichtigung von historischer Geographie und Topographie sowie der Krieger- und Grundherrschaft in der Edo-Zeit (1600–1868). Da der frühere Eigentümer aus einer Familie der Domäne Kanazawa (Kanazawa-han, auch Kaga-han) mit Kriegertradition stammte, sind die Quellen relevant zur Erforschung der Sozial-, Wirtschafts- und politischen Geschichte der Region.
Hōjō Tokiyuki studierte bis 1885 Mathematik an der Tōkyō Teikoku Daigaku. Er besaß ein starkes Interesse für Bildungspolitik und Bildungsverwaltung, lehrte an verschiedenen Hochschulen wie der Daiyon Kōtō Gakkō und übernahm wichtige Leitungsfunktionen, etwa als Präsident der Gakushūin und der Tōhoku Teikoku Daigaku. Zudem war er Mitglied des Adelshauses (Kizokuin). Seine bis 1927 zusammengetragene Sammlung von rund 15.000 Werken verteilte er noch zu Lebzeiten als Schenkung unter anderem auf die vier Einrichtungen Nihon Seinenkan, Hiroshima Kōtō Shihan Gakkō, Ishikawaken Toshokan und Daiyon Kōtō Gakkō. Die Werke für die Daiyon Kōtō Gakkō gingen später auf die Kanazawa Daigaku über. Einzig die Literatur zu seinen Hobbies Nō-Gesang (yōkyoku) und Go-Spiel (igo) wurde der Familie des Marquis Maeda und der Japanischen Vereinigung für das Gō-Spiel (Nihon Ki-in) übertragen.
Die Sondersammlung ist seit 1976 durch den Katalog Hōjō bunko mokuroku bibliographisch erschlossen.