Tominaga Sōichi Bunko
富永惣一文庫

Die Sondersammlung Tominaga Sōichi Bunko der Gakushūin Joshi Daigaku beruht auf der Privatbibliothek des Kunstkritikers und Kunsthistorikers Tominaga Sōichi (1902–1980) und umfaßt 2.091 japanische Werke und 1.368 westlichsprachige Werke unter besonderer Berücksichtigung von Ästhetik und Kunstgeschichte.
Tominaga Sōichi stammte aus Tōkyō, studierte Ästhetik und westliche Kunstgeschichte an der Tōkyō Teikoku Daigaku und wurde 1929 ordentlicher Professor an der Gakushūin Daigaku. Er wurde in seiner Jugend von der avantgardistischen Literatur- und Kunstzeitschrift Shirakaba [Die Birke] beeinflußt. Dieses Periodikum der Taishō-Zeit erschien zwischen 1910 und 1923 und spielte eine wichtige Rolle bei der Einführung westlicher Kunst in Japan. Tominaga war zwischen 1954 und 1964 Präsident der Union der Kunstkritiker (Bijutsu Hyōronka Renmei) und leitete von 1959 bis 1968 als Gründungsdirektor das Staatliche Museum für Westliche Kunst (Kokuritsu Seiyō Bijutsukan). Er übernahm 1970 auch die Leitung des Kunstmuseums auf der Weltausstellung in Ōsaka. Tominaga erwarb sich große Verdienste um den japanisch-französischen Kulturaustausch und übersetzte beispielsweise das Buch Le Parthénon von Maxime Collignon (1849–1917).
Die Sondersammlung ist durch den Katalog Tominaga Sōichi bunko mokuroku bibliographisch erschlossen.