Nakamura Shunjō Bunko
中村俊定文庫

Die Sondersammlung Nakamura Shunjō Bunko der Zentralbibliothek der Waseda Daigaku basiert auf der Sondersammlung des Dichters und Literaturprofessors Nakamura Shunjō (1900–1984) und umfaßt 1.432 Bände unter besonderer Berücksichtigung von Kettendichtung (renga) und edozeitlicher Haikai-Dichtung. Die Sammlung enthält zahlreiche Rara, darunter auch Abschriften von Werken, deren Original mittlerweile verlorengegangen ist.
Nakamura Shunjō stammte aus Gamagori in der Präfektur Aichi und wurde im Alter von drei Jahren von einem buddhistischen Mönch des Seizan-Zweigs der Jōdo-Schule adoptiert. Mit zwölf Jahren entschied er sich für das Priesterleben und nahm den Namen Shunjō an. Er studierte Literaturwissenschaft an der Waseda Daigaku und arbeitete später für den Verlag Jitsugyō No Nihon Sha sowie als Lehrer an einer höheren Frauenschule. Er hatte sich schon früh der Kettendichtung und dem Haikai verschrieben und 1922 die literaturwissenschaftliche Zeitschrift Renga to Haikai mitbegründet. Seit 1942 war Shunjō als außerordentlicher Dozent an der Waseda Daigaku tätig, wo er nach dem Zweiten Weltkrieg zum Assistenzprofessor und 1956 zum ordentlichen Professor aufstieg und bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1970 wirkte. Im Jahr 1950 gehörte Shunjō zu den Gründern der Haibun Gakkai. Shunjō war bekannt als Bashō-Forscher und Spezialist für Haikai der Teimon-Schule, wie zum Beispiel die Dichtungen des Matsue Shigeyori (1602–1680).
Die Sondersammlung gelangte durch die Witwe 1986 an die Waseda Daigaku und ist seit 1990 durch den Katalog Nakamura Shunjō bunko mokuroku bibliographisch erschlossen.