Ogino Kenkyūshitsu Shūshū Monjo (Ogino Minahiko)
荻野研究室収集文書

Die Sondersammlung Ogino Kenkyūshitsu Shūshū Monjo der Zentralbibliothek der Waseda Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Historikers und Paläographen Ogino Minahiko (1904–1992) und umfaßt 1.117 historische Urkunden und Dokumente vom japanischen Altertum bis zum Beginn der Frühmoderne. Ogino hat die Quellen in der Zeit der galoppierenden Inflation nach dem Zweiten Weltkrieg akquiriert, als auch alter Adel sich dazu gezwungen sah, Teile der Familienbibliothek zu wohlfeilen Preisen zu veräußern. In der Sammlung befinden sich drei Dokumente, die offiziell als wichtige Kulturschätze (jūyō bunkazai) klassifiziert wurden. Die Quellen dokumentieren das Ritsuryō-System der Nara- (710–794) und der Heian-Zeit (794–1192), die Geschichte des Hofadels und des Kriegerwesens sowie von Schreinen und Tempeln.
Ogino Minahiko wurde als Sohn des Altertumshistorikers Ogino Nakasaburō (1870–1947) in Tōkyō geboren und studierte bis 1929 japanische Geschichte an der Waseda Daigaku. Danach arbeitete er am Historiographischen Institut (Shiryō Hensanjo) der Tōkyō Teikoku Daigaku und kehrte 1941 als Assistenzprofessor an seine Alma mater zurück, wo er 1949 ordentlicher Professor wurde. Später rückte er in die oberste Leitungsebene der Waseda Daigaku auf und avancierte zum Direktor der Universitätsbibliothek. Zudem war Ogino Mitbegründer der 1966 gegründeten Japanischen Vereinigung für Paläographie (Nihon Komonjo Gakkai).
Die Sondersammlung wurde 1974 auf die Universitätsbibliothek übertragen. Annähernd alle historischen Dokumente sind mittlerweile in modernes Japanisch übersetzt, mit Annotationen versehen und liegen gedruckt vor. Diese Editionen sind unter dem Titel Waseda Daigaku shozō Ogino kenkyūshitsu monjo (1979–1980, 2 Bde.) und Waseda Daigaku-zō shiryō eiin sōsho (1985–1986, Bd. 14–16) erschienen.