Aizu Bunko (Aizu Yaichi)
会津文庫

Die Sondersammlung Aizu Bunko der Zentralbibliothek der Waseda Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Kunsthistorikers, Tanka-Dichters und Kalligraphen Aizu Yaichi (1881–1956; Pseudonym Shūsō Dōjin) und umfaßt 5.921 japanische Bücher großenteils über japanische und chinesische Kunstgeschichte (Kalligraphien, Inschriften etc.), aber auch über Buddhismus, Literatur und allgemeine Geschichte.
Aizu Yaichi stammte aus Niigata und studierte bis 1906 asiatische Kunstgeschichte und Kunstgeschichte der früheren Hauptstadt Nara (710–794) an der Waseda Daigaku. Nach dem Studium wurde er Englischlehrer an der Yūkō Gakusha in der Präfektur Niigata. Er kehrte 1913 an seine Alma mater zurück und lehrte dort zunächst englische Literatur, später asiatische Kunstgeschichte. Aizu wurde 1931 Ordinarius und 1933 mit dem Werk Hōryūji Hokkiji Hōrinji konryū nendai no kenkyū [Studien zur Erbauungszeit der Tempel Hōryūji, Hokkiji und Hōrinji] promoviert. Fünf Jahre später rief er den Hauptfachstudiengang Kunst (geijutsu senkō) ins Leben. Außerdem gab er die Zeitschrift Tōyō Bijutsu heraus, in der er selbst regelmäßig veröffentlichte. Im letzten Kriegsjahr verlor er seine komplette Bibliothek und sonstigen Kunstgegenstände und kehrte nach Niigata zurück. Zu Aizus literarischen Hauptwerken gehören die Tanka-Sammlungen Nankin shinshō (1924) und Rokumeishū (1940). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Aizu für das Buch Aizu Yaichi zenkashū [Gesammelte Tanka von Aizu Yaichi; 1951] mit dem Yomiuri-Literaturpreis ausgezeichnet.
Die Sondersammlung wurde 1958 als Schenkung auf die Waseda Daigaku übertragen und ist seit 1962 durch den Katalog Aizu bunko mokuroku bibliographisch erschlossen. Die Kunstgegenstände der früheren Aizu-Sammlung wurden im Aizu-Yaichi-Gedächtnismuseum (Aizu Yaichi Kinen Hakubutsukan) der Waseda Daigaku der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.