Hattori Bunko (Hattori-Familie)
服部文庫

Die Sondersammlung Hattori Bunko der Zentralbibliothek der Waseda Daigaku basiert auf der Privatbibliothek der Familie Hattori und umfaßt 7.917 japanische und chinesische Bücher unter besonderer Berücksichtigung der konfuzianischen Klassiker und sonstiger konfuzianischer Literatur sowie klassischer chinesischer Dichtung. Die Werke stammen aus acht Generationen der Familie Hattori von dem konfuzianischen Gelehrten und Dichter Hattori Nankaku (1683–1759; ursprünglich Mototaka) bis zu Hattori Motohiko in der Meiji-Zeit (1868–1912). Die Sammlung enthält auch Bücher, Manuskripte und Tagebücher (nikki), die zwischen der Ära Kansei (1789–1801) und der Meiji-Zeit von Familienmitgliedern verfaßt wurden.
Hattori Nankaku stammte aus einer Händlerfamilie in Kyōto, ging nach Edo (Tōkyō) und diente dort Yanagisawa Yoshiyasu (1658–1714), der unter dem fünften Tokugawa-Shōgun Tsunayoshi (1680–1709) zum Staatsrat sowie zum Daimyō der Domänen Kawagoe (später Präfektur Saitama) und Kōfu (später Präfektur Yamanashi) aufgestiegen war. Nankaku studierte bei Ogyū Sorai (1666–1728), einem der führenden konfuzianischen Denker der Edo-Zeit (1600–1868), und gründete 1716 eine eigene Schule. Er trat als Überarbeiter einer Anthologie von Gedichten der Tang-Zeit (Tangshixuan, japanisch Tōshisen) hervor und steht am Anfang einer Gelehrten- und Dichtertradition, die bis zur Meiji-Zeit währte. Hattori Motoaki in der siebten Generation brach schließlich mit der Familientradition und arbeitete für das Geographieamt im Innenministerium. Hattori Motohiko aus der achten Generation studierte japanische Sprache und Literatur an der Tōkyō Teikoku Daigaku.
Die Sondersammlung gelangte 1945 als Schenkung des früheren Dozenten Hattori Motofumi (1891–1968) an die Waseda Daigaku und ist seit 1984 durch den Katalog Hattori bunko mokuroku bibliographisch erschlossen.