Tanaka Bunko (Tanaka Kōtarō)
田中文庫

Die Sondersammlung Tanaka Bunko der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (Hōgakubu, Keizaigakubu Tosho Sentā) der Gakushūin Daigaku beruht auf der Privatsammlung des Handelsrechtlers und Rechtsphilosophen Tanaka Kōtarō (1890–1974) und umfaßt 2.000 japanische und 2.197 westlichsprachige Bücher sowie 118 japanische Zeitschriften sowie 381 westlichsprachige Zeitschriften unter besonderer Berücksichtigung des Handelsrechts.
Tanaka Kōtarō stammte aus Kagoshima und studierte bis 1915 Jura an der Tōkyō Teikoku Daigaku. Danach wurde er zunächst Assistenzprofessor, spezialisierte sich auf Handelsrecht und wurde später ordentlicher Professor. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er 1946 Minister für Bildung im ersten Kabinett von Yoshida Shigeru (1878–1967), 1947 Mitglied des Oberhauses und 1950 Richter am Obersten Gerichtshof. In den 1950er Jahren hatte Tanaka über eine Reihe von wichtigen Revisionsfällen mitzuentscheiden. Darunter befanden sich der Mitaka-Fall (15.07.1949), der Matsukawa-Fall (17.08.1949), die Entscheidung über die Verfassungsmäßigkeit des japanisch-amerikanischen Sicherheitsvertrages, der Sunagawa-Fall (1955–1957) sowie die Entscheidung über härtere Strafen im Fall von Aszendentenmord. Tanaka Kōtarō war von 1960 bis 1969 Richter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Er ist Autor des immer wieder neu aufgelegten dreibändigen Werkes Sekaihō no riron [Theorie des Weltrechts; 1932–1934]. Als Rechtswissenschaftler dachte er kosmopolitisch und betonte weltweite Gemeinsamkeiten in Bereichen wie Arbeit, Umwelt, Politik und Wirtschaft.
Die Sondersammlung ist seit 1982 durch den Katalog Tanaka Kōtarō bunko mokuroku: Gakushūin Daigaku hō kei toshoshitsu shozō bibliographisch erschlossen.