Chūgoku-Region  |  Hiroshima Daigaku Fuzoku Toshokan

Morito Tatsuo Kankei Shiryō
森戸辰男関係史料

Die Sondersammlung Morito Tatsuo Kankei Shiryō der Universitätsbibliothek der Hiroshima Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Wirtschaftswissenschaftlers sowie Erziehungs- und Bildungspolitikers Morito Tatsuo (1888–1984) und umfaßt 1.302 japanische Bücher, 1.738 westlichsprachige Bücher, 145 japanische und westlichsprachige Zeitschriften sowie 712 westlichsprachige Broschüren unter besonderer Berücksichtigung des Sozialismus, des Anarchismus, der Sozialpolitik und der Wirtschaftwissenschaft. Das westlichsprachige Material stammt großenteils aus Moritos Studienzeit in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg. Darüber hinaus enthält die Morito-Bibliothek rund 20.000 private und offizielle Einzeldokumente.
Morito Tatsuo stammte aus Fukuyama in der Präfektur Hiroshima, studierte bis 1914 Wirtschaftswissenschaft an der Tōkyō Teikoku Daigaku und wurde ebendort 1916 Assistenzprofessor. Für seine in der wirtschaftwissenschaftlichen Zeitschrift Keizaigaku Kenkyū veröffentlichte Abhandlung Kuropotokin no shakai shisō no kenkyū [Studie über die Sozialideen von Kropotkin] wurde Morito auf der Grundlage des Pressegesetzes 1920 wegen Volksverhetzung eingesperrt und verlor seinen Arbeitsplatz (Morito jiken). Nach seiner Freilassung wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ōhara-Forschungsinstitut für soziale Probleme (Ōhara Shakai Mondai Kenkyūjo). Während seines Studienaufenthaltes in Deutschland zwischen 1921 und 1923 sammelte Morito vor allem sozialistische und marxistische Literatur.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte er zu den Gründern der Sozialistischen Partei (Nihon Shakaitō), wurde mehrfach ins Unterhaus gewählt und setzte sich unter der US-Besatzungsmacht vor allem für eine Demokratisierung des japanischen Erziehungswesens ein. Im Kabinett des rechtssozialistischen Premierministers Katayama Tetsu (1887–1978) und im Kabinett des demokratischen Premierministers Ashida Hitoshi (1887–1959) wirkte Morito 1947/48 als Bildungsminister. Von 1950 bis 1963 war Morito Präsident der Hiroshima Daigaku. Zwischen 1953 und 1971 war Morito Mitglied, von 1963 an auch Vorsitzender des Zentralrates für Bildung (Chūo Kyōiku Shingikai).
Die Sondersammlung ist seit 1973 durch den Katalog Hiroshima Daigaku Morito bunko mokuroku, seit 1979 durch einen gleichnamigen, indexierten Fortsetzungskatalog mit Erläuterungen sowie seit 2002 durch den zweibändigen Katalog Hiroshima Daigaku shozō Morito Tatsuo kankei bunsho mokuroku bibliographisch erschlossen. Über die Internetseite der Universitätsbibliothek sind weiterführende Informationen zur Sondersammlung recherchierbar.

<http://www.lib.hiroshima-u.ac.jp/dc/morito/>

Schlagworte:

Anarchismus; Ashida, Hitoshi; Demokratisierung der Erziehung; Erziehung, japanische; Erziehungsgeschichte; Japanische Erziehung; Japanische politische Geschichte; Japanische Sozialgeschichte; Katayama, Tetsu; Morito, Tatsuo; Morito-Fall; Politische Geschichte, japanische; Sozialgeschichte, japanische; Sozialismus Sozialpolitik

Sachgebiete:

Politische Geschichte; Sozialgeschichte Volkswirtschaftslehre

Bibliothek:

Hiroshima Daigaku Fuzoku Toshokan

1-2-2 Kagamiyama
Higashi-Hiroshima-shi
739-8512 Hiroshima-ken
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http://www.lib.hiroshima-u.ac.jp


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