Ura Bunko (Ura Renichi)
浦文庫

Die Sondersammlung Ura Bunko der Universitätsbibliothek der Hiroshima Daigaku basiert auf der Privatbibliothek von Ura Renichi (1895–1957) und umfaßt 5.914 großenteils japanische und chinesische Werke zur Handelsgeschichte und zur Geschichte der diplomatischen Beziehungen zwischen China, Taiwan, Korea und Japan unter besonderer Berücksichtigung von Nagasaki (Dejima), Hirado und Tsushima seit der frühen Neuzeit.
Ura Renichi stammte aus Hirado in der Präfektur Nagasaki und studierte bis 1928 an der Kyōto Teikoku Daigaku asiatische Geschichte. Später lehrte er als Ordinarius ostasiatische Geschichte an den Universitäten Hiroshima Shihan Gakkō, Hiroshima Bunrika Daigaku und Hiroshima Daigaku. Sein Hauptarbeitsgebiet waren die Handelskontakte und Kulturbeziehungen zwischen China, Taiwan, Korea und Japan in der Frühmoderne. Sein frühes zweibändiges Hauptwerk erschien bei Heibonsha unter dem Titel Tōyō kinseishi [Asiatische Geschichte in der frühen Neuzeit; 1934–1936]. Für seine Arbeit Shinsho no Taiwan Tei-shi ni kansuru shin kenkyū [Neue Studien über die taiwanesische Familie Zheng zu Beginn der Qing-Zeit] wurde er 1949 an der Hiroshima Daigaku promoviert. Ura interessierte sich für Zheng Chenggong (1624–1662, japanisch Tei Seikō), weil dieser, Kind eines chinesischen Vaters und einer japanischen Mutter, wie er selbst aus Nagasaki bzw. Hirado stammte. Zudem war es die Familie Zheng, die den Holländern seit 1661 keinen Aufenthalt mehr auf Taiwan gewährte, nachdem der japanische Import von Zucker und Hirschfellen aus Taiwan bereits in den 1630er Jahren weitgehend geendet hatte.
Die Sondersammlung ist seit 1982 durch den Katalog Hiroshima Daigaku Ura bunko mokuroku bibliographisch erschlossen.