Kantō-Region  |  Hōsei Daigaku Tama Toshokan

Hattori Shisō Bunko
服部之総文庫

Die Sondersammlung Hattori Shisō Bunko der Tama-Bibliothek der Hōsei Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Historikers Hattori Shisō (1901–1956) und umfaßt 4.449 japanische und 272 westlichsprachige Bücher unter besonderer Berücksichtigung der japanischen Geschichte der Bakumatsu-Zeit (1853–1867) und der Meiji-Zeit (1868–1912), der Geschichte der japanischen Landwirtschaft und des japanischen Buddhismus. Neben diesen Schwerpunkten enthält die Sammlung auch Werke aus den Bereichen Literatur, Philosophie, Kunst, Soziologie, Wirtschafts- und Politikwissenschaft. Viele Bücher enthalten Unterstreichungen und handschriftliche Anmerkungen des früheren Eigentümers.
Hattori Shisō wurde in einem Tempel der Jōdoshin-Schule in Asahi-chō in der Präfektur Shimane geboren und studierte bis 1925 an der Tōkyō Teikoku Daigaku Geschichtswissenschaft. Er spezialisierte sich auf die Meiji-Zeit und den Buddhismus und wurde 1927 Mitarbeiter im Sangyō Rōdō Chōsajo, das damals von Nosaka Sanzō (1892–1993) geleitet wurde. Er wechselte 1928 in das Sekretariat der Rōdō Nōmintō [Partei der Arbeiter und Bauern] und war Mitte März von der landesweiten Verhaftungswelle gegen die Kommunistische Partei Japans betroffen. Später arbeitete er für den Verlag Chūō Kōronsha. Zusammen mit Hani Gorō (1901–1983) wurde er 1931 Mitarbeiter im neugegründeten Puroretaria Kagaku Kenkyūjo [Forschungsinstitut für proletarische Wissenschaft] und war 1932 auch an der Gründung der Yuibutsuron Kenkyūkai [Forschungsgruppe Materialismus] beteiligt.
Hattori hat vor allem die Meiji-Geschichte aus marxistischer Perspektive erforscht und war Mitautor des siebenbändigen Werkes Nihon shihonshugi hattatsushi kōza [Vorlesungen zur Entwicklungsgeschichte des japanischen Kapitalismus; 1932–1933]. Er nahm als Kōzaha-Marxist an der Debatte über den japanischen Kapitalismus (Nihon shihonshugi ronsō) teil und stritt mit dem Rōnōha-Marxisten Tsuchiya Takao (1896–1988) darüber, ob die Meiji-Zeit das Erreichen der Manufakturperiode markiere oder nicht. Während des Zweiten Weltkrieges war er schriftstellerisch und publizistisch enthaltsam und arbeitete für das Unternehmen Kaō Sekken in Shanghai. Nach dem Krieg kehrte er in die akademische Welt zurück, gründete 1946 zusammen mit dem Wissenschaftshistoriker Saigusa Hiroto (1892–1963) die Kamakura Daigakkō (später Kamakura Akademia) und folgte 1952 einem Ruf an die Hōsei Daigaku. In seiner Spätphase publizierte er Arbeiten über Shinran (1173–1262), Rennyo (1415–1499) und die meijizeitliche Bewegung für Freiheit und Bürgerrechte (jiyū minken undō) sowie das Buch Kindai Nihon no naritachi [Die Entstehung des modernen Japan; 1949].
Die Sondersammlung ist nicht bibliographisch erschlossen.

<http://www.hosei.ac.jp/general/lib/index.html>

Schlagworte:

Agrargeschichte; Bakumatsu-Zeit; Buddhismus; Frühneuzeitliche Geschichte, japanische; Geschichte, frühneuzeitliche japanische; Geschichte, japanische; Geschichte, moderne japanische; Hani, Gorō; Hattori, Shisō; Japanische Agrargeschichte; Japanische frühneuzeitliche Geschichte; Japanische Geschichte; Japanische moderne Geschichte; Japanische Religionsgeschichte; Kōzaha; Landwirtschaft; Meiji-Zeit; Moderne japanische Geschichte; Nihon Shihonshugi Ronsō; Nosaka, Sanzō; Religionsgeschichte, japanische; Rōnōha; Saigusa, Hiroto Tsuchiya, Takao

Sachgebiete:

Agrarwissenschaft; Geschichtswissenschaft; Religionswissenschaft Wirtschaftsgeschichte

Bibliothek:

Hōsei Daigaku Tama Toshokan

4342 Aihara-machi
Machida-shi
194-0298 Tōkyō-to
Tel.: 042-783-2272
Fax.: 042-783-2265

http://www.hosei.ac.jp/general/lib/index.html


Copyright 2012 DIJ