Ishimoda Shō Bunko
石母田正文庫

Die Sondersammlung Ishimoda Shō Bunko der Universitätsbibliothek der Hōsei Daigaku in Ichigaya basiert auf der Privatbibliothek des Geschichtswissenschaftlers Ishimoda Shō (1912–1986) und umfaßt 6.616 japanische Bücher und 457 westlichsprachige Bücher unter besonderer Berücksichtigung der politischen Geschichte des japanischen Altertums und des Mittelalters.
Ishimoda Shō wurde in Sapporo geboren, wuchs in Ishinomaki in der Präfektur Miyagi auf und studierte bis 1937 Geschichtswissenschaft an der Tōkyō Teikoku Daigaku. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete Ishimoda für die Verlage Fuzanbō, Nihon Shuppan Kyōkai und Asahi Shimbunsha. Sein während des Pazifischen Krieges geschriebenes und 1946 veröffentlichtes Buch Chūseiteki sekai no keisei [Die Entstehung der mittelalterlichen Welt] wirkte belebend auf die nach der Kriegsniederlage großenteils diskreditierte Historikerzunft in Japan. Ishimoda erhielt 1948 einen Ruf als ordentlicher Professor für japanische Geschichte an die Hōsei Daigaku, wo er bis zu seiner Emeritierung 1981 wirkte. Er wurde nach dem Krieg ein wichtiger Vertreter der japanischen Bewegung „Geschichtswissenschaft für das Volk“ (kokumin no tame no rekishigaku) und war auf diesem Gebiet publizistisch und populärwissenschaftlich aktiv. Seine Essays faßte er 1952/53 unter dem Titel Rekishi to minzoku no hakken [Die Entdeckung der Geschichte und des Volkes; 2 Bde.] zusammen. Weitere Hauptwerke sind Kodai makki seijishi josetsu [Einführung in die politische Geschichte des Spätaltertums; 1956], Heike monogatari [Geschichte des Hauses Taira; 1957] und Nihon no kodai kokka [Der japanische Staat im Altertum; 1971]. Ishimoda hat die japanische Altertumsgeschichte auf breiter Quellengrundlage kenntnisreich in die Gesamtgeschichte Ostasiens eingeordnet und den Transformationsprozeß vom Altertum zum Mittelalter herausgearbeitet.
Die Sondersammlung ist nicht bibliographisch erschlossen.