Inoue Tadashirō Bunko
井上匡四郎文庫

Die Sondersammlung Inoue Tadashirō Bunko der Universitätsbibliothek der Kokugakuin Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Bergbauingenieurs, Metallurgen und Politikers Inoue Tadashirō (1876–1959) und umfaßt 1.543 japanische Bücher und 1.692 westlichsprachige Bücher unter besonderer Berücksichtigung der Bergbauwissenschaft, darunter zahlreiche deutsche und englische Bücher.
Inoue Tadashirō wurde in der Präfektur Kumamoto geboren und von dem Meiji-Politiker und Bürokraten Inoue Kowashi (1843–1895) adoptiert. Er studierte bis 1899 Bergbauwissenschaft und Metallurgie an der Tōkyō Teikoku Daigaku und forschte bis 1907 etwa sechs Jahre lang in Deutschland und in den USA. Danach wirkte er bis 1921 als ordentlicher Professor an den Kaiserlichen Universitäten Kyōto und Tōkyō. Im Jahr 1910 zum Mitglied des Adelshauses (Kizokuin) ernannt, betraute man ihn 1919 in Personalunion mit der Leitung der Anshan-Eisenhütte (Anzan Seitetsusho) und des Fushun-Kohlebergwerkes in China. Beide Großunternehmen besaßen eine große wirtschaftliche Bedeutung für Japan und China und wurden damals von der Südmandschurischen Eisenbahngesellschaft (Minami Manshū Tetsudō, kurz Mantetsu) betrieben. Inoue Tadashirō wurde 1926 zum Eisenbahnminister im ersten Kabinett von Premierminister Wakatsuki Reijirō (1866–1949) ernannt und repräsentierte Japan 1930 beim Völkerbund. Im Jahr 1942 wurde er erster Präsident der Technologischen Anstalt (Gijutsuin). Er leitete bis ins hohe Alter zahlreiche Organisationen in Wissenschaft und Gesellschaft.
Die Sondersammlung ist seit 1995 durch den Katalog Inoue Tadashirō bunko mokuroku bibliographisch erschlossen. An der Kokugakuin Daigaku existiert eine weitere Sondersammlung unter dem Titel Inoue Tadashirō Monjo mit Primärquellen aus verschiedenen Tätigkeitsbereichen des früheren Eigentümers.