Kurokawa Bunko (Kurokawa-Familie)
黒川文庫

Die Sondersammlung Kurokawa Bunko der Universitätsbibliothek der Kokugakuin Daigaku basiert auf der Privatbibliothek von Kurokawa Harumura (1799–1866), Kurokawa Mayori (1829–1906) und Kurokawa Mamichi (1866–1925) und umfaßt 704 japanische Shintō-Bücher.
Die Familie stammte aus Kiryū in der Provinz Kōzuke (später Präfektur Gunma) und stand in der Tradition der Nationalen Schule (Kokugaku). Harumura folgte der Schule von Motoori Norinaga (1730–1801) und trat vor allem auf den Gebieten der japanischen Grammatik, der Epigraphie und der traditionellen Künste hervor. Mayori betrieb Forschungen zur japanischen Geschichte, Literatur und Kunst. Er arbeitete für das Bildungsministerium und das Innenministerium und war später als Ordinarius der Tōkyō Teikoku Daigaku an der Erstellung der 400bändigen Nationalenzyklopädie Koji ruien beteiligt. Auch Mamichi, der unter anderem für das Teikoku Hakubutsukan arbeitete, trug zu diesem nationalen Großprojekt bei.
Die Kurokawa-Familienbibliothek besaß ursprünglich einen Umfang von rund 80.000 Büchern, darunter ungezählte Rara zur japanischen Sprache, Literatur, Geschichte, Religion und Kunst. Das große Erdbeben von 1923 zerstörte etwa zwei Drittel dieser Sammlung. Einen großen Teil der verbliebenen Werke verkauften die Hinterbliebenen nach dem Zweiten Weltkrieg. Davon gingen an die Meiji Daigaku 4.852 Bücher über Etikette, Wirtschaft, Politik und Recht, an die Notre Dame Seishin Josei Daigaku 3.387 Bücher mit Gedichten und Liedern (waka, kayō), an die Jissen Joshi Daigaku 2.286 Bände mit Erzählungen und essayistischer Literatur (monogatari, zuihitsu), an die Tōkyō Daigaku 900 Wörterbücher und sprachwissenschaftliche Abhandlungen, an die Bibliothek des Amts für den Kaiserlichen Haushalt (Kunaichō Shoryōbu) 399 Tagebücher und Reisebescheibungen (nikki, kikō), an die Nihon Daigaku 500 französische Titel sowie sonstige Gegenstände aus dem Kurokawa-Nachlaß an die Stadtbibliothek Kiryū (Gunma-ken Kiryū Shiritsu Toshokan).
Die Sondersammlung Kurokawa Bunko der Kokugakuin Daigaku ist seit 1960 durch die erste Lieferung des Kataloges Kokugakuin Daigaku Toshokan shūzō shintō shoseki kaisetsu mokuroku bibliographisch erschlossen.