Besson Korekushon (Kirishitan Kankei Shoseki Korekushon) (Max Besson)
ベッソン・コレクション（キリシタン関係書籍コレクション）

Die Besson Korekushon (Kirishitan Kankei Shoseki Korekushon) der Universitätsbibliothek der Tsukuba Daigaku basiert auf einer Sammlung des französischen Verlegers und Antiquars Max Besson und umfaßt rund 380 Werke unter besonderer Berücksichtigung der europäisch-japanischen Beziehungen und der Geschichte der katholischen Kirche im 16. und 17. Jahrhundert. Die Sammlung ist in sieben Bereiche unterteilt: das sind katholische Druckschriften außerhalb Europas; Werke der Gründer des Jesuitenordens (Iezusu Kai), Ignatius von Loyola (1491–1556) und Francisco Xavier (1506–1552); Werke zur japanischen Europa-Mission zwischen 1582 und 1590 (tenshō ken Ō shisetsu); Werke zum Martyrium der 26 in Japan Gekreuzigten von 1597; Werke zur Europa-Mission der japanischen Domäne Sendai zwischen 1613 und 1615 (keichō ken Ō shisetsu); Briefe und Berichte von Missionaren der Gesellschaft Jesu sowie sonstige Werke.
Bei der japanischen Europa-Mission zwischen 1582 und 1590 handelte es sich um eine von dem Jesuiten Alessandro Valignano (1539–1606) organisierte und von drei christianisierten Daimyō auf Kyūshū finanzierte Reise der vier japanischen Heranwachsenden Nakaura Julian, Itō Mancio, Chijiwa Miguel, Hara Martino an die Höfe von Felipe II. von Spanien und Portugal sowie zu Papst Gregor XIII. nach Italien. Die getauften Daimyō (kirishitan daimyō) waren Ōtomo Sōrin (1530–1587; auch Yoshishige), Arima Harunobu (1567–1612) und Ōmura Sumitada (1533–1587). Die Europa-Mission der Domäne Sendai zwischen 1613 und 1615 fand auf Initiative des Daimyō Date Masamune (1567–1636) an den Hof des römischen Papstes statt, wobei von 140 bis 150 Reisenden nur eine Handvoll Personen nach Japan zurückgekehrt ist. Die erstgenannte Mission brachte unter anderem eine europäische Buchdruckmaschine mit und hat das Interesse an Europa vor allem in Südjapan gestärkt. Mit dem Martyrium der 26 in Japan Gekreuzigten sind die auf Befehl von Toyotomi Hideyoshi (1537–1598) am 5. Februar 1597 in Nagasaki zum Tode verurteilten ausländischen und japanischen Franziskaner, Jesuiten und Laien gemeint. Dieses Ereignis gilt als der Beginn der Christenverfolgung in Japan.
Die Besson-Sammlung enthält beispielsweise die 1932 in Rom verlegten Werke Ars grammaticae Iaponicae linguae [Nihongo bunpō], Dictionarium siue thesauri linguae Iaponicae compendium [Wa Sei Nichi jiten] und Niffon no cotobani yo confesion [Nihon zange roku] von Diego de Collado (ca. 1589–1641) sowie die Oratio habita a Fara D. Martino [Hara Maruchino no enzetsu] des nach Europa entsandten Japaners Hara Martino. Die Sondersammlung wurde 1980 akquiriert und ist seit 1995 durch den Katalog Tenshō shōnen shisetsu to Hara Maruchino no enzetsu: Besson korekushon oder auch Missio legatorum Iaponensium ad Romanam curiam et Oratio habita a Fara D. Martino bibliographisch erschlossen. Eine elektronische Ausstellung samt Katalogdaten ist über die Internetseite der Universitätsbibliothek frei recherchierbar.