Die Sondersammlung Ototake Bunko der Universitätsbibliothek der Tsukuba Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Pädagogen Ototake Iwazō (1875–1953) und umfaßt 1.457 japanische Bücher unter besonderer Berücksichtigung von Schulbüchern für Tempelschulen (terakoya). Der frühere Eigentümer hatte diese über rund zwei Jahrzehnte hinweg gesammelt und verfaßte auf dieser Quellengrundlage sein dreibändiges Hauptwerk Nihon shomin kyōikushi [Geschichte der japanischen Volkserziehung; 1929]. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf Ōraimono und Schulbüchern für Mädchen. Zu dieser Textsorte siehe die „Okamura Bunko“ der Universitätsbibliothek (Sōgō Toshokan) der Tōkyō Daigaku. Ototake Iwazō stammte aus der Präfektur Mie und studierte an der Tōkyō Kōtō Shihan Gakkō (später Tōkyō Bunrika Daigaku und Tsukuba Daigaku), wo er von 1929 bis 1941 als Ordinarius tätig war. Die Sammlung ist nicht nur unter dem Aspekt der japanischen Erziehungsgeschichte relevant, sondern kann auch zur Erforschung der japanischen Kultur-, Literatur- und Sprachgeschichte dienen. Ototake hat neue westliche Erziehungs- und Bildungskonzepte der experimentellen Pädagogik, der Kulturpädagogik und der Kinderpsychologie nach Japan eingeführt. Die Sondersammlung ist durch die beiden Kataloge Ototake bunko mokuroku (1955) und Tsukuba Daigaku Fuzoku Toshokan-zō Ototake bunko mokuroku (2000–2001) bibliographisch erschlossen.