Hayashi Bunko (Hayashi Taisuke)
林文庫

Die Sondersammlung Hayashi Bunko der Universitätsbibliothek der Tsukuba Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des japanischen klassischen Sinologen, Epigraphikers und Asienhistorikers Hayashi Taisuke (1854–1922) und umfaßt 1.903 chinesische Werke aus China und Japan unter besonderer Berücksichtigung des (Neo-)Konfuzianismus und der Geschichte der chinesischen Schrift. Die Sammlung enthält zahlreiche Rara bzw. Kopien von alten Büchern, wie zum Beispiel eine Ausgabe des Kommentarwerks Rongo shitchū (Lunyu jizhu) aus der Genki-Zeit (1570–1573) sowie sonstige Werke zur Shushigaku.
Hayashi Taisuke stammte aus dem Bezirk Katori in der Provinz Shimōsa (heute Präfektur Chiba), studierte bis 1887 an der Tōkyō Teikoku Daigaku japanische und chinesische klassische Philologie und spezialisierte sich auf die chinesische und die koreanische Geschichte des Altertums sowie die Geschichte der chinesischen Schrift. Über seine Lehr- und Forschungstätigkeit an der Tōkyō Kōtō Shihan Gakkō, eine Vorgängereinrichtung der heutigen Tsukuba Daigaku, wurde Hayashi 1908 Ordinarius. Seine Hauptwerke beschränken sich nicht auf chinesische und koreanische Altertumsgeschichte, sondern decken auch den Bereich der Frühmoderne ab. Dazu zählen Chōsen kinseishi [Koreanische Geschichte der Frühmoderne; 1901–1902, 2 Bde.], Chōsenshi [Geschichte Koreas; 1912] sowie Kikkō jūkotsu moji [Schriftzeichen auf Schildkrötenpanzern und Rinderknochen; 1921]. Das letztgenannte Buch basierte auf neuesten archäologischen Funden in China. Das Buch Shūkō to sono jidai [Der Herzog von Zhou und seine Zeit; 1915] zeichnete die japanische Akademie der Wissenschaften mit einem Preis aus.
Die Sondersammlung gelangte 1922 durch die Hinterbliebenen an die Tsukuba Daigaku und ist nicht bibliographisch erschlossen.