Kurokawa Bunko (Kurokawa-Familie)
黒川文庫

Die Sondersammlung Kurokawa Bunko der Universitätsbibliothek der Notre Dame Seishin Joshi Daigaku basiert auf einem Teil der Privatbibliothek der Familie Kurokawa und umfaßt rund 3.350 Bände unter besonderer Berücksichtigung von Waka-Dichtung. Bei den früheren Eigentümern der Sammlung handelt es sich um die Kokugaku-Gelehrten Kurokawa Harumura (1799–1866), Kurokawa Mayori (1829–1906) und Kurokawa Mamichi (1866–1925) aus Kiryū in der Provinz Kōzuke (später Präfektur Gunma). Die Kurokawa Bunko enthält zahlreiche Rara, wie zum Beispiel alte Ausgaben des Manyōshū und des kamakurazeitlichen Kommentars Shimeishō zum Genji monogatari sowie das mehr als 11.000 Gedichte enthaltende muromachizeitliche Sōkonshū des buddhistischen Priesters und Dichters Shōtetsu (1381–1459) in einer Handschrift aus dem 18. Jahrhundert.
Von den ursprünglich rund 80.000 Bänden der Kurokawa-Bibliothek wurden beim großen Erdbeben von 1923 rund zwei Drittel durch Feuer vernichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg veräußerten die Hinterbliebenen einen großen Teil der Familienbibliothek an die Meiji Daigaku, die Tōkyō Daigaku, die Jissen Joshi Daigaku, das Amt für den Kaiserlichen Haushalt (Kunaichō Shoryōbu), die Kokugakuin Daigaku, die Nihon Daigaku sowie an die Stadtbibliothek Kiryū (Gunma-ken Kiryū Shiritsu Toshokan).
Kurokawa Harumura stand in der Tradition von Motoori Norinaga (1730–1801) und widmete sich einem breiten Spektrum von Fragen zur japanischen Sprache, Inschriften, traditioneller Kunst und altem Handwerk. Kurokawa Mayori betrieb Studien zur japanischen Geschichte, Literatur und Kunst und arbeitete für das Bildungsministerium und das Innenministerium. Er war an der Herausgabe der vierhundertbändigen Nationalenzyklopädie Koji ruien beteiligt und setzte sich für die Entwicklung verschiedener Bildungseinrichtungen ein (Teikoku Hakubutsukan, Kunaishō O-Utadokoro, Tōkyō Bijutsu Gakkō, Tōkyō Ongaku Gakkō). Kurokawa Mamichi hatte klassische japanische Philologie studiert, arbeitete für das Teikoku Hakubutsukan und lehrte an der Tōkyō Teikoku Daigaku Sprache, Literatur und Geschichte Japans.
Die Sondersammlung ist seit 1975 durch den Katalog Nōtorudamu Seishin Joshi Daigaku Fuzoku Toshokan shozō tokushu bunko mokuroku bibliographisch erschlossen.