Nara Joshi Daigaku Kōshi Kankei Shiryō
奈良女子大学校史関係史料

Die Sondersammlung Nara Joshi Daigaku Kōshi Kankei Shiryō der Universitätsbibliothek der Nara Joshi Daigaku umfaßt 2.134 historische Werke, die als Primärquellen dem 1970 veröffentlichten Buch Nara Joshi Daigaku rokujū nen shi [Die sechzigjährige Geschichte der Nara-Frauenuniversität] zugrunde lagen. Die Sammlung enthält Protokolle, Anordnungen des Universitätspräsidenten, Texte von Verordnungen und Gesetzen etc. zur Geschichte der Bildungspolitik und Erziehung in Japan und ist relevant für die Erforschung der japanischen Frauengeschichte am Beispiel der Nara Joshi Daigaku.
Die Nara Joshi Daigaku ist eine von zwei staatlichen Frauenuniversitäten (kokuritsu joshi daigaku) in Japan, die beide heute jeweils weit über 2.000 Studentinnen ausbilden. Die erste staatliche Einrichtung, die höhere Bildung für Frauen in Japan vorsah, war die 1874 gegründete Joshi Shihan Gakkō, die Vorgängereinrichtung der Tōkyō Joshi Kōtō Shihan Gakkō (seit 1908) sowie der heutigen Ochanomizu Joshi Daigaku (seit 1949). Dort wurde 1876 der erste japanische Kindergarten und bald darauf auch die erste Grundschule sowie die erste Oberschule für Mädchen ins Leben gerufen. Die auf dem Gebiet der Frauenbildung in Japan führende Tōkyō Joshi Kōtō Shihan Gakkō im Kantō-Raum wurde 1908 um die Nara Joshi Kōtō Shihan Gakkō, die Vorgängereinrichtung der heutigen Nara Joshi Daigaku (seit 1949), ergänzt. Die Meiji-Regierung benötigte Lehrerinnen für die wachsende Zahl an Bildungseinrichtungen in einem sich rasch industrialisierenden Land. An der Nara Joshi Kōtō Shihan Gakkō wurde neben Ethik, Literatur und Sport auch Chemie, Mathematik und Biologie gelehrt.
Die Sondersammlung ist durch den Katalog Nara Joshi Daigaku kōshi kankei shiryō mokuroku bibliographisch erschlossen. Sowohl der Katalog als auch zusätzliche Daten samt eingescannten Schwarzweißfotos aus der Gründerzeit können über die Internetseite der Universitätsbibliothek der Nara Joshi Daigaku recherchiert werden.