Yano Bunko (Yano Munemoto)
矢野文庫

Die Sondersammlung Yano Bunko der Toyama Ika Yakka Daigaku (Wa-Kanyaku Kenkyūjo Minzoku Yakubutsu Shiryōkan) basiert auf der Privatbibliothek des Entomologen Yano Munemoto (1884–1970) und umfaßt 471 japanische und 145 chinesische Werke zur Agrarwissenschaft und zu den Materia Medica unter besonderer Berücksichtigung der Edo-Zeit (1600–1868). Unter Materia Medica ist hier die traditionelle chinesische und japanische Medizin zu verstehen, die mit Hilfe von pflanzlichen, tierischen und mineralischen Stoffen Heilmittel für die Humanmedizin, die Veterinärmedizin und die Phytomedizin entwickelt und herstellt.
Yano Munemoto stammte aus der Präfektur Fukuoka und studierte Insektenkunde (Entomologie) an der Zoologischen Fakultät der Tōkyō Teikoku Daigaku. Seit 1909 arbeitete er als Wissenschaftler für angewandte Entomologie in einer Versuchsanstalt des Landwirtschaftsministeriums. Yano interessierte sich für die Zusammenhänge zwischen Zoologie, Botanik und Pflanzenmedizin (Phytomedizin). Zu diesem Zweck befaßte er sich mit Pflanzenpathologie und Pflanzenschutz. Im Jahr 1917 gehörte er zu den Mitbegründern der Tōkyō Konchū Gakkai an seiner Alma mater, die sich 1935 in Nihon Konchū Gakkai (Japanische Gesellschaft für Entomologie) umbenannte. Im Jahr 1957 fusionierten die Nihon Ōyō Dōbutsu Gakkai (gegründet 1929) und die Nihon Ōyō Konchū Gakkai (gegründet 1938) zur Nihon Ōyō Dōbutsu Konchū Gakkai (Japanische Gesellschaft für angewandte Entomologie und Zoologie). Yano war sowohl Präsident der Nihon Konchū Gakkai als auch der Nihon Ōyō Konchū Gakkai. Zu den Hauptwerken von Yano zählen Konchūgaku: seitaigaku [Insektenarten: Umweltbiologie; 1931] und Gaichū oyobi ekichū [Schädlinge und Nützlinge; 1930]. Darüber hinaus hat Yano zusammen mit Shirai Mitsutarō (1863–1932) das von Kaibara Ekiken (1630–1714) verfaßte Yamato honzō [Japanische Materia Medica] zwischen 1932 und 1936 in zwei Bänden kommentiert. Yano unterrichtete an den Universitäten Tōkyō Teikoku Daigaku, Kyōto Teikoku Daigaku und Tōkyō Nōgyō Daigaku.
Die Sondersammlung wurde 1979 auf das bibliothekseigene Museum Minzoku Yakubutsu Shiryōkan übertragen, das eine große ethnomedizinische Sammlung hält, und ist nicht bibliographisch erschlossen.