Jung Korekushon (Carl Gustav Jung)
ユングコレクション

Die Sondersammlung Jung Korekushon der Universitätsbibliothek der Tokoha Gakuen Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Frankfurter Professors Richard Wolf und umfaßt 685 Titel zur Psychiatrie und Psychologie des 19. und 20. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung des schweizerischen Psychiaters und Psychologen Carl Gustav Jung (1875–1961). Die Sammlung enthält zahlreiche Erstausgaben Jungscher Werke sowie Festschriften, die zu seinem 60. und 80. Geburtstag erschienen sind. Auch Studien, in denen die Jungsche Analytische Psychologie weiterentwickelt wird, und Werke von Sigmund Freud (1856–1939), Alfred Adler (1870–1937) und Eugen Bleuler (1857–1939) gehören zur Sammlung. Die Jung-Bibliothek hält zudem die Jahrgänge 1911 bis 1919 der Zeitschrift für Psychopathologie und die Jahrgänge 1926 bis 1934 des Jahrbuchs Almanach der Psychoanalyse bereit.
Carl Gustav Jung studierte in Basel Medizin, wurde 1900 Assistenzarzt und arbeitete von 1905 bis 1909 unter Eugen Bleuler als Oberarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik Burghölzli in Zürich. Seit 1909 unterhielt er eine eigene psychotherapeutische Praxis. Zwischen 1905 und dem Ende des Zweiten Weltkriegs lehrte er auch als Privatdozent sowie als Professor an der Universität Zürich, der Eidgenössischen Technischen Hochschule und der Universität Basel. Jung ging seit Beginn des 20. Jahrhunderts von der Freudschen Psychoanalyse aus, orientierte sich später um und entwickelte mit Wandlungen und Symbole der Libido (1912) und Psychologische Typen (1921) seine eigene Psychologie. Zwischen 1906 und 1913 verkehrten Jung und Freud freundschaftlich miteinander, danach kam es zum Bruch zwischen beiden. Jung profilierte sich gegen die eher naturalistisch-positivistischen Wissenschaftsanschauungen Freuds als tiefenpsychologischer Alchimist und stellte zunehmend eine spiritualistische Philosophie ins Zentrum seiner Lehren, in denen er Phantastik, Esoterik, Mythen und Symbolik eine große Bedeutung beimaß. Im Jahr 1948 gründete Jung in Zürich das C. G. Jung-Institut.
Die Sondersammlung wurde 1994 von der Tokoha Gakuen Daigaku akquiriert und ist nicht bibliographisch erschlossen.