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Schumpeter Bunko (Joseph Alois Schumpeter)
シュムペーター文庫

Die Sondersammlung Schumpeter Bunko der Universitätsbibliothek der Hitotsubashi Daigaku basiert auf einem Teil der Privatbibliothek des österreichischen Volkswirtschaftlers, Wirtschaftssoziologen und Sozialwissenschaftlers Joseph Alois Schumpeter (1883–1950) und umfaßt 3.736 Titel unter besonderer Berücksichtigung der volkwirtschaftlichen Theorie. Darunter befinden sich 2.000 Bücher, 500 zu Bänden gebundene Zeitschriftenausgaben und 1.000 Broschüren und Sonderdrucke großenteils aus Schumpeteres Zeit an der Harvard University.
Joseph Alois Schumpeter stammte aus Triesch (Südmähren) und studierte seit 1901 in Wien Nationalökonomie. Er wurde 1906 promoviert und 1909 habilitiert. Im selben Jahr erhielt er eine Professur in Czernowitz. Von 1911 bis 1919 und von 1925 bis 1932 lehrte er in Graz und in Bonn sowie an verschiedenen amerikanischen und japanischen Universitäten. Von 1932 bis 1950 wirkte Schumpeter als Hochschullehrer in Harvard. Nach dem Ersten Weltkrieg war Schumpeter 1919/20 für sieben Monate österreichischer Finanzminister. Von 1921 an leitete er die private Biedermann-Bank, die jedoch innerhalb von drei Jahren in Schieflage geriet. In den USA manövrierte sich Schumpeter politisch in die Isolation, weil er sich wiederholt antisemitisch und zugunsten der Achsenmächte aussprach. Als Wirtschaftstheoretiker gehört Schumpeter zu den einflußreichsten Volkswirtschaftlern des 20. Jahrhunderts. Ausgehend von der Grenznutzenschule entwickelte Schumpeter in Abgrenzung zu gängigen Gleichgewichtsmodellen eine Theorie der ökonomischen Dynamik. Schumpeter war Mitbegründer und erster Präsident der Econometric Society und der American Economic Society.
Zu Schumpeters Hauptwerken zählen Das Wesen und der Hauptinhalt der theoretischen Nationalökonomie (1908), Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung: eine Untersuchung über Unternehmergewinn, Kapital, Kredit, Zins und den Konjunkturzyklus (1912), Epochen der Dogmen- und Methodengeschichte (1914), Business cycles: a theoretical, historical, and statistical analysis of the capitalist process (1939), Capitalism, socialism, and democracy (1942), History of economic analysis (1954) und Imperialism and social classes (1951).
Die Sondersammlung gelangte durch die Witwe Schumpeters und die Vermittlung von Nakayama Ichirō (1898–1980), Tōhata Seiichi (1899–1983) und Tsuru Shigeto (1912–) an die Hitotsubashi Daigaku. Nakayama und Tōhata waren Schumpeters Schüler in Deutschland, Tsuru sein Student in Harvard. Alle drei haben Schriften ihres Lehrers ins Japanische übersetzt. Die Schumpeter Bunko ist durch die beiden Kataloge The catalogue of Prof. Schumpeter Library (1962) und Additions to the Schumpeter Library (1967) bibliographisch erschlossen. Beide Kataloge sind zusammen mit einer Liste von Manuskripten und Briefen auch über die Internetseite der Universitätsbibliothek recherchierbar.

<http://www.lib.hit-u.ac.jp/service/bunko/bunko.html>

Schlagworte:

Grenznutzentheorie; Nakayama, Ichirō; Schumpeter, Joseph Alois; Tōhata, Seiichi; Tsuru, Shigeto; Westliche Wirtschaftsgeschichte; Wirtschaftsgeschichte, westliche Wirtschaftstheorie

Sachgebiete:

Volkswirtschaftslehre Wirtschaftsgeschichte

Bibliothek:

Hitotsubashi Daigaku Fuzoku Toshokan

2-1 Naka
Kunitachi-shi
186-8602 Tōkyō-to
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Fax.: 042-580-8251

http://www.lib.hit-u.ac.jp/service/index_Ja.html


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