Lexis Bunko (Wilhelm Lexis)
レキシス文庫

Die Sondersammlung Lexis Bunko der Universitätsbibliothek der Hitotsubashi Daigaku basiert auf einem Teil der Privatbibliothek des Nationalökonomen und Demographen Wilhelm Lexis (1837–1914) und umfaßt 193 Bücher unter besonderer Berücksichtigung der Demographie, der Statistik, der Stochastik und der Versicherungswissenschaft.
Wilhelm Lexis wurde in Eschweiler bei Aachen geboren und studierte Mathematik und Naturwissenschaften in Bonn. Dort wurde er mit einer Arbeit auf dem Gebiet der mathematischen Physik promoviert. Schon bald wechselte er von Bonn in das Chemische Laboratorium von Robert Wilhelm Bunsen (1811–1899) nach Heidelberg. Zum Studium der Wirtschaftswissenschaft ging Lexis nach Paris. Während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 arbeitete er als Redakteur in Elsaß-Lothringen und wurde 1872/73 an der Universität Straßburg außerordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre. 1874 wechselte er auf den Lehrstuhl für Geographie, Ethnographie und Statistik nach Dorpat (Estland) und folgte 1876 einem Ruf auf den Lehrstuhl für Volkswirtschaft in Freiburg. Im Jahr 1884 folgte ein dreijähriges Interludium in Breslau, und 1887 fand er in Göttingen die letzte Station seiner Karriere. Dort gründete er 1895 das erste Seminar für Versicherungswirtschaft in Deutschland.
Lexis prägte die Statistik und die Demographie in Deutschland in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und stand für eine Mathematisierung der Wirtschaftswissenschaft. Er interessierte sich für die Stabilität und die Homogenität von Beobachtungsreihen bei Massenerscheinungen. Sein wohl bekanntester Schüler war der Wahrscheinlichkeitstheoretiker Ladislaus von Bortkiewicz (1868–1931). Zu den Hauptwerken von Wilhelm Lexis gehören Einführung in die Theorie der Bevölkerungsstatistik (1875), Zur Theorie der Massenerscheinungen in der menschlichen Gesellschaft (1877) und Abhandlungen zur Theorie der Bevölkerungs- und Moralstatistik (1903). Die beiden letzten Werke hat Kuruma Samezō (1893–1982) ins Japanische übersetzt.
Die Sondersammlung gelangte ein Jahr nach dem Tod von Wilhelm Lexis durch eine Schenkung der Alumnivereinigung Josuikai an die Tōkyō Kōtō Shōgyō Gakkō (später Hitotsubashi Daigaku) und ist nicht bibliographisch erschlossen.