Kinki-Region  |  Dōshisha Daigaku Jinbun Kagaku Kenkyūjo

Kondō Eizō Bunko
近藤栄蔵文庫

Die Sondersammlung Kondō Eizō Bunko der Dōshisha Daigaku (Jinbun Kagaku Kenkyūjo) basiert auf der Privatbibliothek von Kondō Eizō (1883–1965) und umfaßt rund 20.000 Titel unter besonderer Berücksichtigung der politischen Geschichte und der Parteiengeschichte sowie seiner unternehmerischen Tätigkeit in der Sozialfürsorge nach dem Zweiten Weltkrieg (Shakai Fukushi Hōjin Shunyō Kai) in Asahi in der Präfektur Chiba. Die Sammlung enthält neben Büchern, Zeitschriften, Zeitungen und Broschüren auch autobiographische Manuskripte, Tagebücher und Briefe des früheren Eigentümers.
Kondō Eizō stammte aus Koishikawa in Tōkyō, absolvierte eine Apothekerlehre und hielt sich danach mehrfach in den USA auf. Er absolvierte ein Studium in einer Landwirtschaftsschule in Kalifornien. Während seines dritten Aufenthaltes in den USA lernte er Katayama Sen (1859–1933), Sozialarbeiter und Herausgeber der ersten japanischen Arbeiterzeitung Rōdō Sekai, kennen. Kondō nahm als japanischer Repräsentant 1921 an einer Komintern-Versammlung in Shanghai teil und wurde auf der Rückreise in Shimonoseki verhaftet. Im Juli 1922 war er einer der Gründungsmitglieder der Kommunistischen Partei Japans (KPJ) und ging im darauffolgenden Jahr ins sowjetische Exil, wo er ständiges Mitglied der Profintern wurde, einer internationalen Organisation des linken Flügels der Arbeiterbewegung mit Zentrale in Moskau, die 1921 gegründet und 1943 aufgelöst wurde. Nach seiner Rückkehr nach Japan (1926) trennte er sich von der KPJ und entwickelte sich über seine Mitarbeit in der Japanischen Arbeiter- und Bauernpartei (Nihon Rōnōtō) und der Japanischen Massenpartei (Nihon Taishūtō) um die Zeit des Mandschurischen Zwischenfalls (Manshū jihen) zu einem Nationalsozialisten. In den 1920er und 1930er Jahren publizierte Kondō ein gutes Dutzend Bücher zur politischen Geschichte der Gegenwart. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er in der Sozialfürsorge. Im Jahr 1949 erschien sein Buch Komuminterun no misshi: Nihon Kyōsantō sōsei hiwa [Geheimagent der Komintern: Unbekannte Episoden zur Gründung der Kommunistischen Partei Japans]. Seine Autobiographie erschien postum im Kyōtoer Verlag Hiei Shobō unter dem Titel Kondō Eizō jiden [Eine Autobiographie: Kondō Eizō; 1970].
Die Sondersammlung ist seit 1969 durch den Katalog Kondō Eizō Bunko mokuroku bibliographisch erschlossen.

<http://www.doshisha.ac.jp/kyouiku/jinbun/>

Schlagworte:

Japanische Parteiengeschichte; Japanische politische Geschichte; Katayama, Sen; Komintern (Dritte Internationale); Kommunismus; Kommunistische Partei Japans; Kondō, Eizō; Nationalsozialismus; Parteiengeschichte, japanische; Politische Bewegungen; Politische Geschichte, japanische; Profintern; Shunyō Kai, Shakai Fukushi Hōjin; Sozialismus Zwischenkriegszeit, japanische

Sachgebiete:

Politische Geschichte

Bibliothek:

Dōshisha Daigaku Jinbun Kagaku Kenkyūjo

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