Itoya Bunko (Itoya Toshio)
糸屋文庫

Die Sondersammlung Itoya Bunko der Dōshisha Daigaku (Jinbun Kagaku Kenkyūjo) basiert auf der Privatbibliothek des Filmproduzenten und Sozialismus-Forschers Itoya Toshio (1908–1997) und umfaßt 560 Titel unter besonderer Berücksichtigung der Bakumatsu-Zeit (1853–1867) und der Meiji-Zeit (1868–1912). Ein weiterer Schwerpunkt der Sammlung liegt auf Materialien zur Geschichte des Sozialismus und der sozialistischen Bewegung, darunter das Werk Tokubetsu yō shisatsunin jōsei ippan und das Sakamoto Ryōma (1835–1867) zugeschriebene Werk Han ron.
Itoya Toshio stammte aus Kyōto und studierte an der Waseda Daigaku Politikwissenschaft und politische Geschichte und interessierte sich vor allem für die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung in Japan. Später arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für das Forschungsinstitut Sangyō Rōdō Chōsajo in Ōsaka. Im Jahr 1933 wurde Itoya einmal aus politischen Gründen verhaftet, aber letztlich zu keiner Strafe verurteilt. Seit 1938 arbeitete er für die Filmgesellschaft Shōchiku Kyōto Satsueijo. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte er vor allem als Filmproduzent und erforschte die Geschichte der sozialistischen Bewegung. Itoya publizierte über die japanische Antikriegsbewegung, den Hochverratsfall von 1910 (taigyaku jiken), die japanische Studentenbewegung, Pioniere der japanischen Bewegung für Freiheit und Bürgerrechte, der Frauenemanzipation sowie über die sozialistische Bewegung in Japan. Auf politischem Gebiet interessierte er sich für linksorientierte politische Bewegungen, im Bereich der Cineastik arbeitete er als Filmproduzent unter anderem mit dem Regisseur Mizoguchi Kenji (1898–1956) zusammen. Itoya gründete 1950 mit dem Regisseur Shindō Kaneto (1912–) die Firma Kindai Eiga Kyōkai.
Die Sondersammlung Itoya Bunko wurde 1959 von der Dōshisha Daigaku akquiriert und ist seit 1967 durch den Katalog Kirisutokyō Shakai Mondai Kenkyūkai shozō bunken mokuroku bibliographisch erschlossen.