Namae Bunko (Namae Takayuki)
生江文庫

Die Sondersammlung Namae Bunko der Dōshisha Daigaku beruht auf der Privatbibliothek des christlichen Pfarrers, Sozialarbeiters und Theologieprofessors Namae Takayuki (1867–1957) und umfaßt rund 3.000 japanische Bücher sowie Broschüren zum Themenkreis christlicher Glaube, Sozialarbeit, Fürsorge und Wohltätigkeit.
Namae Takayuki stammte aus Sendai, wurde 1886 getauft und studierte Theologie an der Tōkyō Ei-Wa Gakkō, einer privaten und christlich (methodistisch) orientierten Vorgängereinrichtung der Aoyama Gakuin Daigaku. Er wirkte zeitweilig als stellvertretender Pastor der Aoyama-Kirche (Aoyama Kyōkai). Zwischen 1900 und 1903 studierte Namae in Boston Theologie und Soziologie und erhielt auf Reisen in Nordamerika und Europa wichtiges Anschauungsmaterial von der dortigen Armenverwaltung. Nach seiner Rückkehr nach Japan arbeitete er zeitweilig für das Innenministerium auf dem Gebiet der Sozialfürsorge und fertigte Armutsberichte (saimin chōsa) an. Er baute die Wohlfahrtsorganisation Chūō Jizen Kyōkai mit auf und arbeitete in der Redaktion der Zeitschrift Jizen [Fürsorge]. Er gilt in Japan als Vater der Sozialarbeit und Sozialfürsorge. Vom Ende des Ersten bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wirkte er als ordentlicher Professor an der Nihon Joshi Daigaku und an der Dōshisha Daigaku. Zu seinen Hauptwerken zählen Ō-Bei shisatsu: saimin to kyūsai [Beobachtungsreisen in Europa und Nordamerika: Arme und Fürsorge; 1912], Shakai jigyō kōyō [Kurze Einführung in die Sozialarbeit; 1923], Jidō to shakai [Kinder und die Gesellschaft; 1923] und Nihon kirisutokyō shakai jigyōshi [Geschichte der christlichen Sozialarbeit in Japan; 1931].
Die Sondersammlung ist nicht bibliographisch erschlossen.