Dewey Bunko (John Dewey)
デューイ文庫

Die Sondersammlung Dewey Bunko (The John Dewey & Pragmatism Collection) der Dōshisha Daigaku enthält Werke von und über den amerikanischen Philosophen, Psychologen und Pädagogen John Dewey (1859–1952) und Materialien zur Erforschung der sozialen Bewegung des Pragmatismus (jitsuyōshugi undō oder auch puragumatizumu undō). Sie basiert auf der Privatbibliothek des früheren Dōshisha-Pädagogikprofessors Yoshikawa Tetsutarō (1900–1991) und umfaßt rund 4.000 Bücher sowie Zeitschriften und einige Manuskripte und wächst dank einer Spende des früheren Eigentümers sukzessive weiter. Der Grundstock der Sammlung wurde nach der Emeritierung Yoshikawas gelegt. Nach seinem Tod erfolgte nochmals eine größere Geldspende durch seinen Sohn.
Yoshikawa Tetsutarō hat von 1922 bis 1931 in den USA Erziehungswissenschaft studiert und am Oberlin College in Ohio (1927) sowie an der University of Southern California (1930) Abschlüsse erworben. Er kehrte 1931 nach Japan zurück und wurde später ordentlicher Professor an der Dōshisha Daigaku, wo er sich in erster Linie mit der Erforschung des Pragmatismus und der Lehre von John Dewey befaßte. Als sein Hauptwerk gilt das 1934 veröffentlichte Buch Dyūi ni yoru kyōikugaku [Erziehungswissenschaft nach Dewey].
Die Werke der Sammlung sind mit dem allgemeinen Bibliotheksbestand vermischt aufgestellt und nicht durch einen eigenen Katalog erschlossen, sie können jedoch über den OPAC der Universitätsbibliothek elektronisch recherchiert werden. In Japan exisitiert zur Erforschung der Wirkungsgeschichte von John Dewey und zur Verbreitung seiner Ideen die Nihon Dewey Gakkai. In den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war Dewey ein zentraler Exponent der amerikanischen Pragmatismus-Bewegung. Er verhalf einigen Ideen von Charles Sanders Peirce (1839–1914) und William James (1842–1910) zum Durchbruch. Dewey hat die Erkenntnislehre des Pragmatismus instrumentalistisch fortgebildet und sah als Hauptaufgabe der Erziehung die Denkschulung im Sinne einer gesellschaftsorientierten Denk- und Lebensbewältigung. Als Psychologe war Dewey ein darwinistisch orientierter Funktionalist. Als Gesellschaftskritiker sprach er sich für eine Sozialisierung des kapitalistischen Wirtschaftssystems aus.