Zitelmann Bunko (Ernst Zitelmann)
チーテルマン文庫

Die Sondersammlung Zitelmann Bunko der Universitätsbibliothek der Tōhoku Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Juristen Ernst Zitelmann (1852–1923) und umfaßt 8.280 Bände unter besonderer Berücksichtigung des deutschen bürgerlichen Rechts und des römischen Rechts, der Rechtsgeschichte und der Rechtsphilosophie. Die Sammlung enthält beispielsweise auch die gesammelten überlieferten Werke des wichtigsten französischen Rechtsgelehrten des 16. Jahrhunderts Cujas Jacques (1522–1590, latinisiert auch Jacobus Cujacius).
Ernst Zitelmann stammte aus einer Stettiner Juristenfamilie, studierte Rechtswissenschaften in Leipzig, Heidelberg und Bonn und wurde 1873 promoviert. Er habilitierte sich 1876 in Göttingen und lehrte danach in Rostock, Halle und Bonn. An der letztgenannten Universität unterrichtete er deutsches bürgerliches und römisches Recht von 1884 bis zu seiner Emeritierung 1921. Zitelmann wirkte in der Übergangszeit von der Spätpandektistik zum modernen deutschen bürgerlichen Recht und war ein Experte auf dem Gebiet des internationalen Privatrechts. Sein Arbeitsschwerpunkt lag auf der Dogmatik des geltenden Zivilrechts. Zu seinen Hauptwerken gehören Irrtum und Rechtsgeschäft (1879), Internationales Privatrecht (1879–1912), Die Kunst der Gesetzgebung (1904) sowie Richterliche Gebundenheit und Freiheit (1905). Zitelmanns umfassender und zugleich detaillierter Kritik am Bürgerlichen Gesetzbuch wurde seinerzeit in mehr als siebzig Punkten entsprochen.
Die Zitelmann Bunko gelangte durch die Vermittlung des Zivilrechtsprofessors Ishida Bunjirō (1892–1979) an die Tōhoku Teikoku Daigaku. Ursprünglich gehörten noch rund 5.000 Sonderdrucke und Broschüren zur Sammlung, die jedoch bei Luftangriffen auf Sendai im Zweiten Weltkrieg vernichtet wurden. Die Sondersammlung ist seit 1936 durch den Katalog Chīteruman bunko mokuroku bibliographisch erschlossen.