Wada Bunko (Wada Saichirō)
和田文庫

Die Sondersammlung Wada Bunko der Universitätsbibliothek der Tōhoku Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Wirtschaftswissenschaftlers Wada Saichirō (1894–1944) und umfaßt 2.670 westlichsprachige und 682 japanische Bücher unter besonderer Berücksichtigung der klassischen Nationalökonomie, der Neoklassik und sozialistischer Werke, darunter zahlreiche Rara unter anderem von Karl Marx (1818–1983), Friedrich Engels (1820–1895), John Locke (1632–1704) und Alfred Marshall (1842–1924). Das Spektrum der Sammlung reicht von Philosophie, Geschichte, Recht, Soziologie und Politik bis hin zu Finanzwissenschaft und Statistik.
Wada Saichirō stammte aus Ōsaka und studierte bis 1918 Wirtschaftswissenschaft an der Tōkyō Teikoku Daigaku. Nach dem Ersten Weltkrieg bereiste er zu Forschungszwecken Europa und die USA. Als nach seiner Rückkehr an der Tōhoku Teikoku Daigaku die Juristische Fakultät gegründet wurde, erhielt Wada 1923 einen Ruf auf eine Professur für Wirtschaftswissenschaft. Er lehrte dort rund zwei Jahrzehnte Wirtschaftstheorie auf der Grundlage der Marxschen Lehre sowie der neoklassischen Wert-, Geld- und Außenwirtschaftstheorie von Alfred Marshall. Wada erwarb sich wissenschaftliche Meriten vor allem auf dem Gebiet der Krisentheorie (kyōkōron).
Die Sondersammlung gelangte gegen Ende des Zweiten Weltkriegs an die Tōhoku Teikoku Daigaku. Da es sich großenteils um sozialistische Literatur handelte, durften ihre Werke zunächst nicht registriert werden. Erst 1948 wurden die sekretierten Bücher katalogisiert und zugleich in den allgemeinen Bestand der Universitätsbibliothek eingestellt. Seit 1954 sind die westlichsprachigen Werke der Sondersammlung durch den Katalog Wada bunko yōsho mokuroku oder auch Catalogue of the foreign books in the Wada collection bibliographisch erschlossen.