Takayanagi Bunko (Takayanagi Shinzō)
高柳文庫

Die Sondersammlung Takayanagi Bunko der Universitätsbibliothek der Tōhoku Daigaku basiert auf der Privatbibliothek von Takayanagi Shinzō (1902–1990) und umfaßt 3.279 japanische Werke, 531 westlichsprachige Werke und 1.400 Quellen zur japanischen Rechtsgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der frühen Neuzeit.
Takayanagi Shinzō stammte aus Kanazawa in der Präfektur Ishikawa und studierte bis 1925 Rechtswissenschaft an der Tōkyō Teikoku Daigaku. Im selben Jahr trat er an der Tōhoku Teikoku Daigaku eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an, wurde 1927 Assistenzprofessor und 1941 erster japanischer Ordinarius für heimisches Recht (Nihon koyūhōron kōza). Auf dem weiten Feld der japanischen Rechtsgeschichte erwarb sich Takayanagi wissenschaftliche Meriten vor allem auf dem Gebiet des edo- und des meijizeitlichen Familienrechts sowie des Strafrechts der Edo-Zeit (1600–1868). Zusammen mit Ishii Ryōsuke (1907–1993) gab Takayanagi zwischen 1934 und 1937 das fünfbändige Ofuregaki shūsei [Sammlung offizieller Proklamationen] heraus. Der Titel ist ein Sammelbegriff für vier offizielle Kompilationen des Tokugawa-Shogunats, die einen umfassenden Versuch des achten Shōgun Tokugawa Yoshimune (1684–1751) darstellen, das riesige Korpus an Gesetzen, Verwaltungsverordnungen und Proklamationen in Japan zu systematisieren.
Die Sondersammlung gelangte 1994 an die Tōhoku Daigaku und ist seit 1997 durch den Katalog Takayanagi bunko mokuroku bibliographisch erschlossen.