Kojima Bunko (Kojima Kikuo)
児島文庫

Die Sondersammlung Kojima Bunko der Universitätsbibliothek der Tōhoku Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Kunsthistorikers Kojima Kikuo (1887–1950) und umfaßt 1.494 westlichsprachige Bücher zur europäischen Kunstgeschichte unter besonderer Berücksichtigung von Leonardo da Vinci (1452–1519). Darüber hinaus enthält die Sammlung auch philosophische, literarische und historiographische Werke.
Kojima Kikuo stammte aus Tōkyō und studierte bis 1913 europäische Kunstgeschichte an der Tōkyō Teikoku Daigaku. Seit 1916 lehrte er an der Universität Gakushūin. Er arbeitete für die Zeitschriften Shirakaba [Weiße Birke] und Bijutsu Shinpō [Neue Nachrichten zur Kunst]. Zwischen 1921 und 1926 studierte Kojima in Europa Kunstgeschichte. Nach seiner Rückkehr lehrte er bis 1935 an der Tōhoku Teikoku Daigaku und anschließend an der Tōkyō Teikoku Daigaku, wo er 1941 zum Ordinarius für europäische Kunstgeschichte ernannt wurde. Zu seinen Hauptwerken gehört Bijutsu gairon [Einführung in die Kunst; 1936]. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte Kojima im Ausschuß zur Bewahrung nationaler Kunstschätze (Kokuhō Hozon Iinkai). Nach seiner Emeritierung im Jahr 1948 lehrte er weiter an der Tōkyō Kōgyō Daigaku und an der Waseda Daigaku und wurde Direktor des Nagao-Kunstmuseums (Nagao Bijutsukan). Kojima war als ein international anerkannter Leonardo-da-Vinci-Forscher stets bemüht, die europäische Kunstgeschichte auch einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Die Sondersammlung gelangte 1956 durch die Vermittlung von Murata Kiyoshi (1909–1973) und Kōno Yoichi (1896–1984) an die Tōhoku Daigaku und ist seit 1958 durch den Katalog A List of Kojima Collection in the Tohoku University Library bibliographisch erschlossen.