Okamura Bunko (Okamura Kintarō)
岡村文庫

Die Sondersammlung Okamura Bunko der Universitätsbibliothek der Tōkyō Kaiyō Daigaku (Tokyo University of Marine Science and Technology) basiert auf einem Teil der Privatbibliothek des Algologen und Fischereiwissenschaftlers Okamura Kintarō (1867–1935) und umfaßt 22 japanische Bücher, 277 westlichsprachige Bücher sowie 215 gebundene Bände von 2.265 Sonderdrucken. Darüber hinaus enthält die Sammlung 129 gebundene Exemplare von 23 japanischen Fachzeitschriften sowie 16 westlichsprachigen Fachzeitschriften unter besonderer Berücksichtigung der Phykologie.
Okamura Kintarō stammte aus Edo (Tōkyō), studierte bis 1889 Botanik und Algologie bzw. Phykologie und wurde später Ordinarius an der Daiyon Kōtō Chūgakkō. Als das Suisan Denshūjo 1897 reorganisiert und als Suisan Kōshūjo dem Ministerium für Landwirtschaft und Handel (Nōshōmushō) unterstellt wurde, fand Okamura dort eine Anstellung. Von 1897 bis 1931 wirkte er dort zunächst als Dozent, seit 1906 als Ordinarius und seit 1924 als Institutsleiter. Nach seiner Emeritierung war er zeitweilig auch Präsident der Japanischen Gesellschaft für Fischereiwissenschaft (Nihon Suisan Gakkai). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das von ihm über Jahrzehnte hinweg aufgebaute Suisan Kōshūjo als Fischereiuniversität Tōkyō (Tōkyō Suisan Daigaku, seit 2003 Tōkyō Kaiyō Daigaku) reorganisiert. Okamura gilt als Vater der japanischen Algologie bzw. Phykologie und hat eine Reihe von unbekannten Algenarten entdeckt, die wissenschaftliche Nomenklatur und Systematik weiterentwickelt und den Anbau und die künstliche Veredelung neuer Algenarten vorangetrieben (asakusa nori, tengusa, funori etc.). Zu den Hauptwerken von Okamura zählt das siebenbändige Nihon kaisō zufu [Zeichnungen japanischer Algen].
Die Sondersammlung ist seit 1938 durch den Catalogue of the Phycological Bibliography in the Library of the Imperial Fisheries Institute bibliographisch erschlossen. Dieser Katalog enthält auch die bibliographischen Daten der Sondersammlung Falkenberg Bunko der Tōkyō Suisan Daigaku.