Lebon-ke Shiryō (Félix Frédérique Georges Lebon)
ルボン家資料

Die Sondersammlung Lebon-ke Shiryō der Bibliothek des Historiographischen Instituts (Shiryō Hensanjo) der Tōkyō Daigaku basiert auf der Privatbibliothek von Félix Frédérique Georges Lebon (1845–1923) und umfaßt 134 Titel unter besonderer Berücksichtigung von Waffenbautechnik und Gebäudearchitektur für Militärarsenale.
Félix Frédérique Georges Lebon wurde als Sohn eines hohen Justizbeamten in Paris geboren. Von 1864 bis 1866 studierte er an der École Polytechnique. Danach wechselte er an die Militärakademie und studierte Geschützbau. Während des deutsch-französischen Krieges (1870–1871) wurde er gefangengenommen. Nach seiner Freilassung arbeitete er für ein staatliches Waffenarsenal. Im März 1872 wurde Lebon in Marseille als entsandter Waffenbaulehrer und Militärberater nach Japan eingeschifft. Nach seiner Ankunft im Mai desselben Jahres lehrte er zunächst in einer früheren Residenz der Hikone-Domäne in Nagatachō in Tōkyō und wechselte später in eine Unterkunft der vormaligen Domäne Mito nach Koishikawa. Dort unterrrichtete er bis Juli 1876 Waffen- und Munitionsfabrikation. Er gehörte zu den mehreren Tausend Ausländern (oyatoi gaikokujin), die die Meiji-Regierung zu Sonderkonditionen anheuerte, um die Modernisierung und Industrialisierung des Landes zu beschleunigen. Lebon kam anläßlich der Trauerfeiern für den Meiji Tennō im Jahr 1912 ein zweites Mal nach Japan und besuchte bei dieser Gelegenheit das modernisierte Tōkyō-Waffenarsenal (Tōkyō Hōhei Kōshō).
Die Sondersammlung gelangte auf Vermittlung von Nagao Mikisaburō als Schenkung der Familie Lebon an das Shiryō Hensanjo. Tsutsumi Ichirō hat im März 1999 in Nr. 9 des Periodikums Kenkyū Kiyō (S. 43–52) des Shiryō Hensanjo die Lebon-Sondersammlung in dem Artikel Rubon-ke shiryō no chōsa, kenkyū vorgestellt.