Sakatani Bunko (Sakatani Yoshirō)
阪谷文庫

Die Sondersammlung Sakatani Bunko der Bibliothek des Sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitutes (Shakai Kagaku Kenkyūjo) der Tōkyō Daigaku basiert auf einem Teil der Privatbibliothek von Sakatani Yoshirō (1863–1941) umfaßt rund 200 Quellen zur Wirtschaftsgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der japanischen Geld- und Fiskalpolitik der Meiji- und der Taishō-Zeit (1868–1926).
Sakatani Yoshirō stammte aus einer konfuzianischen Gelehrtenfamilie in der Provinz Bizen (heute Präfektur Okayama) und studierte bis 1884 an der Tōkyō Teikoku Daigaku Staats- und Finanzwissenschaften oder Politische Ökonomie bzw. Chrematistik (rizaigaku). Sakatani war ein Schwiegersohn von Shibusawa Eiichi (1840–1931) und trat nach dem Hochschulabschluß in das Finanzministerium ein. Er begann in der Zahlmeisterei, wechselte in die Münze und rotierte über mehrere Jahre hinweg zwischen den Abteilungen. Schließlich wurde er dort Leiter der zentralen Abteilung (Sōmukyoku) und Unterstaatssekretär bzw. Vizefinanzminister (jikan). Während des Japanisch-Chinesischen Krieges (1894–1895) und des Japanisch-Russischen Krieges (1904–1905) war er für die Kriegsfinanzierung durch Anleihen zuständig und bewährte sich so sehr, daß Premierminister Saionji Kinmochi (1849–1940) ihn in seinem ersten Kabinett von 1906 zum Finanzminister ernannte. Von 1912 bis 1915 war Sakatani Bürgermeister von Tōkyō. Zwischenzeitlich in den Adelsstand erhoben, war er seit 1917 Mitglied des Adelshauses (Kizokuin). Die chinesische Regierung lud ihn 1918 nach China ein, um sich von ihm in Geldreformfragen beraten zu lassen. Sakatani war zudem einer der Hauptinitiatoren der ersten landesweiten Volkszählung (kokusei chōsa) in Japan.
Die Sondersammlung ist seit 1970 durch den Katalog Sakatani bunsho sōmokuroku: Tōkyō Daigaku Shakai Kagaku Kenkyūjo shozō erschlossen. Die bibliographischen Daten können auch mit dem japanischen Suchbegriff Sakatani Bunko über den OPAC der Universitätsbibliothek recherchiert werden.