Wagatsuma Sakae-shi Kyūzō Shiryō
我妻栄氏旧蔵資料

Die Sondersammlung Wagatsuma Sakae-shi Kyūzō Shiryō der Bibliothek des Tōyō Bunka Kenkyūjo (The Institute of Oriental Culture) der Tōkyō Daigaku basiert auf der Privatbibliothek des Rechtsgelehrten Wagatsuma Sakae (1897–1973) und umfaßt 932 Bände unter besonderer Berücksichtigung der (süd-/ost-)asiatischen Rechtssysteme.
Wagatsuma Sakae stammte aus Yonezawa in der Präfektur Yamagata und studierte bis 1920 Rechtswissenschaft an der Tōkyō Teikoku Daigaku. Wie sein Lehrer Hatoyama Hideo (1884–1946) spezialisierte er sich auf deutsches Zivilrecht, war aber stets auch an europäisch-amerikanischen Rechtsvergleichen interessiert. Wagatsuma wurde Dozent an seiner Alma mater, studierte zwischen 1923 und 1925 im Westen und avancierte 1927 zum ordentlichen Professor. Danach erarbeitete Wagatsuma unter dem Einfluß von Suehiro Izutarō (1888–1951) große Datensammlungen, die sich an deutscher Begriffsjurisprudenz (gainen hōgaku) und anglo-amerikanischen Entscheidungssammlungen (hanrei hōgaku) orientierten und den Wandel des Privatrechts unter kapitalistischen Bedingungen zum Oberthema hatten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Wagatsuma bis zu seiner Emeritierung 1957 an der Neuformulierung des japanischen Zivilrechtes, insbesondere des Familienrechts, beteiligt. Sein zwischen 1932 und 1972 in sieben Bänden erschienenes Werk Minpō kōgi [Vorlesungen zum Zivilrecht] wurde ein Standardwerk.
Die Sondersammlung Wagatsuma Sakae-shi Kyūzō Shiryō beruht auf Untersuchungen und Materialsammlungen, die das halbstaatliche Forschungsinstitut für Ostasien (Tōa Kenkyūjo) während des Krieges in besetzten Gebieten durchgeführt bzw. akquiriert hat. Dabei handelt es sich hauptsächlich um China, die Mandschurei, Britisch-Malaysia, Französisch-Indochina, Holländisch-Indonesien und die Philippinen. Die Wagatsuma-Bibliothek wurde nach dem Tod des früheren Eigentümers als Schenkung auf die Tōkyō Daigaku übertragen. Die Sondersammlung ist seit 1982 durch den Katalog Wagatsuma Sakai Sensei kyūzō Ajia hōsei kankei bunken shiryō mokuroku erschlossen. Die bibliographischen Daten können auch mit dem japanischen Suchbegriff Wagatsuma Bunko über den OPAC der Universitätsbibliothek recherchiert werden.