Mito Tokugawa Rinsei Shiryō
水戸徳川林制資料

Die Sondersammlung Mito Tokugawa Rinsei Shiryō der Universitätsbibliothek (Sōgō Toshokan) der Tōkyō Daigaku basiert auf der Privatbibliothek von Tokugawa Muneyoshi (1897–1989) und umfaßt 638 Bücher unter besonderer Berücksichtigung der Forstwirtschaft und der Dendrologie. Tokugawa Muneyoshi gilt in Japan als Vater der Landbegrünungsbewegung (ryokka no chichi), die auch als Bewegung gegen die Versiegelung von Landflächen bezeichnet werden könnte.
Tokugawa Muneyoshi stammte aus Tōkyō und war ein Nachfahre der Hitotsubashi-Linie der Tokugawa-Familie. Im Alter von 20 Jahren wurde er in die Familie von Tokugawa Satomichi adoptiert. Er studierte Forstwirtschaft an der Tōkyō Teikoku Daigaku und trat danach als Beamter in das Kaiserliche Hofministerium (Kunaishō, später Kunaichō bzw. Hofamt) ein. Von 1926 und 1928 hielt er sich zu Forschungszwecken in Berlin auf. Am Vorabend des Zweiten Weltkrieges wurde er Mitglied des Adelshauses (Kizokuin). Im Jahr 1947 wurde er in das neue Parlament gewählt und war vier Jahre später auf japanischer Seite an der Ausarbeitung des Friedensvertrags von San Francisco beteiligt. Darüber hinaus war er Vorsitzender des politischen Ausschusses zur Förderung der Landbegrünung (Kokudo Ryokka Suishin Iinkai). Daneben gab er an seiner früheren Alma mater Vorlesungen zur Geschichte der japanischen Forstwirtschaft. Zu seinen Hauptwerken zählt Edo jidai ni okeru zōrin gijutsu no shiteki kenkyū [Historische Forschungen zur Wiederaufforstungstechnik in der Edo-Zeit].
Die Sondersammlung wurde von Tokugawa Muneyoshi nach seiner Pensionierung als Schenkung auf die Tōkyō Daigaku übertragen. Sie ist nicht bibliographisch erschlossen. Muneyoshi hat zudem rund 50.000 Werke seines Adoptivvaters Satomichi dem Tōkyō Kokuritsu Hakubutsukan (Tokyo National Museum) überlassen sowie rund 5.600 Werke aus der Hitotsubashi-Tokugawa-Familienbibliothek dem Haus der Geschichte der Präfektur Ibaraki (Ibaraki Kenritsu Rekishikan) geschenkt.